USA wollen 500.000 Menschen aus Haiti abschieben

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US-Präsident Donald Trumps Regierung entzieht Migranten aus dem karibischen Krisenstaat Haiti ihren Schutzstatus, womit den Betroffenen die Abschiebung in ihr Heimatland droht. Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge geht es dabei um rund 500.000 Haitianer. Das Heimatschutzministerium erklärte, ihr besonderer temporärer Schutzstatus gelte ab 2. September nicht mehr. Damit werden auch die Arbeitserlaubnisse der Migranten ungültig.

Die Lage in Haiti habe sich gebessert, weswegen eine sichere Rückkehr möglich sei, behauptete das Ministerium. Die Migranten könnten für die Ausreise die Unterstützung der US-Behörden in Anspruch nehmen. Zudem stehe es ihnen frei, sich auf anderem Wege um einen legalen Aufenthaltstitel in den USA zu bemühen, erklärte das Ministerium weiter.

Das US-Außenministerium allerdings warnt Amerikaner wegen »Entführungen, Kriminalität, Unruhen und begrenzter Gesundheitsversorgung« vor Reisen nach Haiti. Kriminelle Banden kontrollieren dort Teile des Landes, inklusive den Großteil der Hauptstadt Port-au-Prince. Haitis Regierung hat im Mai einen »Kriegshaushalt« beschlossen, um gegen die Krise im Land vorzugehen.

In den USA war Migranten aus Haiti erstmals nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 der temporäre Schutzstatus gewährt worden. Wie schnell es ab September tatsächlich zu wie vielen Abschiebungen kommen könnte, ist unklar.

Trumps Regierung will möglichst viele Einwanderer, die keinen gültigen Aufenthaltstitel haben, außer Landes drängen oder abschieben. Die Regierung hat daher auch bereits anderen Gruppen ihren temporären Schutz aufgekündigt, darunter Migranten aus Venezuela und Kuba. Das Oberste Gericht der USA hat vor wenigen Tagen vorerste entschieden, dass Migranten auch in Drittstaaten abgeschoben werden dürfen. Die Entscheidung ist allerdings bisher nicht endgültig.

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