USA: Richterin ordnet Neuzuschnitt von Wahlkreisen in Utah an

vor 1 Tag 1

Der Kampf um Wahlkreise in den USA ist nicht auf Kalifornien und Texas beschränkt. In Utah urteilte eine Richterin nun gegen einen Zuschnitt der Republikaner von 2021.

Aktualisiert am 26. August 2025, 8:52 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

 Der Bundesstaat gilt traditionell als republikanisch.
2024 werden Wahlzettel in Utah ausgelesen: Der Bundesstaat gilt traditionell als republikanisch. © George Frey/​Getty Images

Im US-Bundesstaat Utah hat eine Richterin einen Neuzuschnitt der Wahlkreise angeordnet. Bezirksrichterin Dianna Gibson erklärte die bestehende Wahlkreiskarte für rechtswidrig, da die republikanischen Gesetzgeber Schutzmechanismen einer unabhängigen Kommission umgangen hätten, mit denen parteipolitisch motivierte Zuschnitte verhindert werden sollten.

Die derzeitige Karte, die 2021 erstellt wurde, teilt Salt Lake County auf alle vier Kongresswahlkreise auf. Es ist das bevölkerungsreichste Gebiet des Bundesstaats und eine Hochburg der Demokraten. Seit der Aufteilung wurden dort ausschließlich Republikaner mit deutlichen Mehrheiten gewählt. 

Die neuen Karten müssen nun rechtzeitig für die Zwischenwahlen im kommenden Jahr gezeichnet werden. Republikanische Abgeordnete kündigten jedoch an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. Damit könnte die Partei Zeit gewinnen und den Neuzuschnitt der Wahlkreise möglicherweise bis 2028 verzögern.

Republikaner wollen Mehrheit ausbauen

Utah gilt als traditionell republikanischer Bundesstaat. Ihre knappe Mehrheit im US-Repräsentantenhaus wollen die Konservativen im kommenden Jahr verteidigen. Auf nationaler Ebene benötigen die Demokraten jedoch lediglich drei zusätzliche Sitze, um die Kontrolle über das Repräsentantenhaus zu übernehmen. Traditionell verliert die Partei des amtierenden Präsidenten bei den Zwischenwahlen Sitze. Auch während Präsident Donald Trumps erster Amtszeit im Jahr 2018 war das der Fall

Um das zu verhindern, wollen die Republikaner auf Bestreben von Trump die Wahlkreise im ganzen Land zu ihren Gunsten ändern. In Texas ist der Plan im Repräsentantenhaus des Bundesstaats bereits vorangetrieben worden. Auch in Ohio ist eine Überarbeitung der Wahlkreise zugunsten der Republikaner vorgesehen. Die Bundesstaaten Indiana, Florida und Missouri könnten ebenfalls Veränderungen vornehmen.

Demokratisch regierte Bundesstaaten haben signalisiert, sich ebenfalls in die Debatte um die Neuordnung einzuschalten. Bisher hat jedoch nur Kalifornien konkrete Schritte unternommen, um die erwarteten Zugewinne der Republikaner in Texas auszugleichen.

Gesamten Artikel lesen