Culver City, Kalifornien
Kimberly Hernández, Tochter eines Arbeitsmigranten:
»Mein Vater sollte heute die Abschlussfeier meiner Schwester erleben.«
Doch es kam anders. Der Vater von Kimberly Hernandez wurde nach einer Razzia an seinem Arbeitsplatz, einer Autowaschanlage in Culver City festgenommen, sein jetziger Aufenthaltsort: unbekannt.
Kimberly Hernández, Tochter eines Arbeitsmigranten:
»Wir sind traurig, nicht zu wissen, wo er ist. Wir konnten ihn nicht finden, und das ist unfair. Wir möchten Gerechtigkeit für ihn und wir möchten aufhören – wir möchten ohne die Angst leben, jederzeit festgenommen zu werden.«
Familienangehörige versammeln sich auf dem Parkplatz der Autowaschanlage, bei der mehrere Mitarbeiter am vergangenen Sonntag von der US-Behörde ICE abgeführt wurden. Der Betrieb ist seit der Razzia geschlossen.
Nebraska, Omaha
Die Immigration and Customs Enforcement – kurz ICE – ist Teil der US-Heimatschutzbehörde und für Einwanderungskontrollen und Abschiebungen zuständig. Die Behörde veröffentlichte jüngst dieses Video von einer Razzia in einem Fleischverarbeitungsbetrieb in Omaha, Nebraska. Hier sollen ICE-Beamte mehr als 70 Menschen festgenommen haben. Das Heimatschutzministerium erklärte stolz, es handele sich um die größte Operation dieser Art im Bundesstaat Nebraska seit Donald Trump wieder Präsident ist.
Die Behörde hat in den letzten Wochen ihre Bemühungen intensiviert. Denn sie muss das Versprechen des US-Präsidenten, eine REKORDzahl an Abschiebungen durchzuführen, einlösen. Um das Ziel umzusetzen, hat ICE in letzter Zeit nach eigenen Angaben täglich 2.000 Menschen festgenommen.
Culver City, Kalifornien
Mit beachtlichen Folgen – wie man hier in Culver City sieht:
Dan O´Brien, Bürgermeister Culver City
»Wie soll das hilfreich sein? Das Unternehmen hier ist geschlossen, weil seine Mitarbeiter Angst haben. Wir haben Menschen, die aus Angst in ihren Häusern eingeschlossen bleiben, weil sie Angst haben auf die Straße zu gehen – in Gemeinden, die sie früher als ihr Zuhause empfanden. Das ist nicht richtig."
Und für die Angehörigen steigt der Leidensdruck von Tag zu Tag.
Noemi Ciau, Frau eines Arbeitsmigranten:
»Mein Mann war ein guter Mensch, ein großartiger Vater und sehr fleißig. Er ist kein Krimineller. Der letzte Hinweis, den wir haben, ist, dass er nach El Paso, Texas, gebracht wurde. Deshalb bin ich hier: Ich bitte alle Menschen aus El Paso, mir dabei zu helfen, meinen Mann Jesus zu finden.«