In Dubai lagern 500 Tonnen Kekse, die USAid für hungernde Kinder in Afghanistan und Pakistan vorgesehen hatte. Sie sollen nun verbrannt werden – für 130.000 Dollar extra.
17. Juli 2025, 3:12 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, dpa, Reuters, als
Das Ende der US-Entwicklungshilfe USAid hat nach Angaben eines hochrangigen US-Beamten eine Vernichtung von fast 500 Tonnen Notfallnahrung zur Folge, die ursprünglich für hungernde Kinder vorgesehen war. Die in Dubai gelagerten Kekse würden der "Schließung der USAid" zum Opfer fallen, sagte der für Management und Ressourcen zuständige Beamte im Außenministerium, Michael Rigas, vor einem Ausschuss des Senats.
Seinen Angaben zufolge planen die USA, die in Dubai gelagerten energiereichen Kekse, die eigentlich für unterernährte Kinder in Afghanistan und Pakistan gedacht waren, zu verbrennen, nachdem ihr Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung mit der Sache vertraute Regierungsbeamte sowie Dokumente berichtete, konnten weitere 600 Tonnen Kekse in Dubai gerettet werden. Es bedurfte einer Warnung vor "verschwendeten Steuergeldern", damit ein hochrangiger US-Beamter schließlich einem Deal zustimmte, um die Vorräte zu verwenden, berichtete Reuters.
Rubio wusste laut Demokraten über Ablauf von Haltbarkeitsdatum Bescheid
US-Präsident Donald Trump hatte unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar per Dekret die US-Auslandshilfen eingefroren und anschließend mehr als 80 Prozent der USAid-Programme gestrichen. Die massiven Kürzungen sorgten bei Hilfsorganisationen weltweit für Entsetzen. Am 1. Juli verkündete US-Außenminister Marco Rubio schließlich das offizielle Ende von USAid. Hilfsprogramme fürs Ausland, die mit der Politik der US-Regierung übereinstimmten und die amerikanischen Interessen förderten, würden nun vom Außenministerium verwaltet.
Laut dem Magazin The Atlantic hatte die frühere US-Regierung unter Präsident Joe Biden die Kekse gegen Ende seiner Amtszeit für rund 800.000 Dollar (rund 680.000 Euro) eingekauft. Demnach sollen die US-Steuerzahler nun weitere 130.000 Dollar für die Vernichtung der Vorräte ausgeben.
Der demokratische Senator Tim Kaine sagte, er habe das Thema im März gegenüber US-Außenminister Marco Rubio angesprochen. Er bedauere, dass nichts unternommen worden sei. Die Regierung ziehe es vor, "die Lebensmittel verfallen zu lassen und sie dann zu verbrennen", anstatt sie zu verteilen, betonte er.