Routiniert quittierte Alexander Zverev die gelungene Rückkehr auf die Grand-Slam-Bühne. Mit einer soliden Leistung erreichte der Hamburger nach seinem Wimbledon-Debakel bei den US Open die zweite Runde. 6:2, 7:6 (7:4), 6:4 bezwang der 28-Jährige den Chilenen Alejandro Tabilo und wurde dabei nicht voll gefordert.
Nach 2:08 Stunden Spielzeit verwandelte Zverev seinen ersten Matchball – es war in New York schon kurz vor ein Uhr in der Nacht zu Mittwoch. Von einem Erstrunden-Ausscheiden wie acht Wochen zuvor in Wimbledon war der Weltranglistendritte im Arthur Ashe Stadium weit entfernt.
Zverev geht es wieder besser
Für sein erstes Grand-Slam-Match seit der Niederlage beim Rasenklassiker in London gegen den Franzosen Arthur Rinderknech betrat Zverev erst gegen 22.30 Uhr den Platz. Das vorangehende Match hatte sich gezogen. Das Dach im Arthur Ashe Stadium war geschlossen, in einer Hallen-ähnlichen Atmosphäre war der Lärmpegel enorm.

Alexander Zverev: Matchball erst weit nach Mitternacht
Foto: Amber Searls / Imagn Images / IMAGODoch davon ließ sich Zverev nicht weiter irritieren. Zu Beginn diktierte der US-Open-Finalist von 2020 klar das Geschehen. Gleich im ersten Spiel nahm die deutsche Nummer eins dem Chilenen dessen Aufschlag ab. Ein zweites Break zum 4:1 sorgte für einen beruhigenden Vorsprung und einen lockeren ersten Satzgewinn.
Knifflige Situation in Satz zwei
Im zweiten Durchgang erlaubte sich der 28 Jahre alte Linkshänder keine Schwächen bei eigenem Service. Zverev wackelte bei 5:6, als er gegen den Satzverlust aufschlug. Einen Satzball des Chilenen konnte er jedoch mit einem starken Aufschlag abwehren und sicherte sich dann den Tiebreak.
Ohne zu glänzen, entschied Zverev dann auch den dritten Abschnitt dank des entscheidenden Breaks zum 6:4 für sich.
Lys mit eindrucksvollem Erfolg
Eva Lys und Laura Siegemund haben die zweite Runde der US Open erreicht. Während Lys beim 6:0, 7:5 gegen die englische Qualifikantin Francesca Jones wenig Probleme hatte und nun auf die Tschechin Linda Noskova (Nr. 21) trifft, bewies Siegemund gegen Diana Schnaider (Nr. 20) Nervenstärke. Die 37-Jährige setzte sich 7:6 (7:3), 2:6, 6:3 durch und bekommt es nun mit Elina Awanessjan aus Armenien oder Anastassija Sacharowa zu tun.

Eva Lys im Duell gegen Qualifikantin Francesca Jones
Foto: Mark Greenwood / Roger Parker / IMAGOSie spüre eine gewisse »Erlösung und unglaubliche Freude«, sagte Lys bei Sky: »Das Gefühl wird noch ein, zwei Tage anhalten.« Bei den Matchbällen habe sie sich »ein bisschen in die Hose gemacht«, gab sie zu. Schließlich hatte Lys Anfang August in der zweiten Runde des Turniers in Cincinnati gegen Madison Keys Matchbälle vergeben – und war noch ausgeschieden.
Siegemund bewegt
Siegemund, die im Juli überraschend ins Viertelfinale von Wimbledon eingezogen war, kämpfte sich gegen Schnaider durch.

Laura Siegemund: Erfolg mit dick bandagiertem Oberschenkel
Foto: Javier Garcia / Shutterstock / IMAGOUnd war nach dem Kraftakt sichtlich bewegt: »Das ist einer der Siege, auf die ich mit am stolzesten bin«, sagte sie: »Nach Cincinnati hatte ich eine Oberschenkelverletzung, danach habe ich zehn Tage gar nicht und sieben Tage im Prinzip nur aus dem Stand trainiert. Und dann hier eine solche Partie abzuliefern, darauf bin ich sehr stolz. Ich bin halt auch nicht mehr die Jüngste.«
Altmaier mit Marathon-Match
Dank eines Erfolgs in einem Fünf-Satz-Krimi hat Daniel Altmaier bei den US Open ebenfalls die zweite Runde erreicht. Der 26 Jahre alte Davis-Cup-Spieler rang Hamad Medjedovic aus Serbien in einem eng umkämpften Duell 7:5, 6:7 (3:7), 7:6 (9:7), 6:7 (5:7), 6:4 nieder. Erst nach 4:46 Stunden entschied Altmaier die Partie.
Ein Schlüssel war, dass sich Altmaier im dritten Satz im Tiebreak trotz eines Rückstands durchsetzte. Vor Wut zerhackte Medjedovic anschließend seinen Schläger. Im fünften Satz gelang Altmaier zum 3:2 das entscheidende Break.
Jetzt steht der French-Open-Achtelfinalist vor einem reizvollen Duell mit dem ehemaligen griechischen Top-Ten-Spieler Stefanos Tsitsipas.