Ukrainekrieg: Frankreich will Mirage-Jets Anfang 2025 in die Ukraine liefern

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© Jameson WU/​AFP/​Getty Images

Vor der Lieferung in die Ukraine bringt Frankreich die alten Mirage-Jets auf modernen Stand. Russland soll Soldaten aus Nordkorea einsetzen. Das Liveblog

Aktualisiert am 8. Oktober 2024, 12:37 Uhr

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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h Russische BefestigungsanlagenRussische Kontrolle Vortag seit Kriegsbeginn vor KriegsbeginnZurückerobert Vortag seit Kriegsbeginn Zusätzl. erobertQuelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project

Lennart Jerke

Lennart Jerke

Ukraine soll französische Mirage-Jets Anfang 2025 erhalten

Die von Frankreich angekündigte Lieferung von mehreren Mirage-2000-5-Jets soll die Ukraine im ersten Quartal des nächsten Jahres erreichen. Das teilte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu mit. Die Lieferung hatte Präsident Emmanuel Macron im Juni angekündigt – um wie viele Jets es sich genau handelt, ist nicht bekannt.

Die alten Modelle sollen demnach mit neuer Ausrüstung zur Verteidigung gegen elektronische Kriegsführung ausgestattet werden und dazu in der Lage sein, auch Ziele am Boden treffen zu können, fuhr Lecornu fort. Die Ausbildung der ukrainischen Pilotinnen und Mechaniker werde fortgeführt.

Der Mirage 2000 ist wurde in den späten Siebzigern entwickelt. Die 2000-5-Version soll neue Radarsysteme beinhalten und in der Lage sein, Kraftstofftanks zu tragen, wodurch die Reichweite der Flugzeuge erhöht wird. Das Modell gehört zur gleichen Generation wie die amerikanischen F-16-Kampfjets, die bereits heute in der Ukraine eingesetzt werden. 

Pauline Pieper

Pauline Pieper

Russisches Militär rückt weiter Richtung Pokrowsk vor

Russische Soldaten haben offenbar in der Region Donezk ein weiteres Dorf besetzt. Das geht aus dem aktuellen Bericht (PDF) des Institute for the Study of War (ISW) hervor. Demnach hat das russische Militär offenbar die Siedlung Zukuryne eingenommen. Sie liegt im Südosten der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk. 

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Russische Grenzregion erhöht Rekrutierungsprämie auf bisher höchsten Wert

Seit Monaten steigen in Russland die Prämien, die Rekruten erhalten, wenn sie sich für den Kriegsdienst in der Ukraine verpflichten. Den bisher höchsten Wert von fast 20.000 Euro, den Menschen in Moskau bei der Anwerbung erhielten, hat eine russische Grenzregion nun deutlich übertroffen: Mit drei Millionen Rubel, umgerechnet mehr als 28.000 Euro, werden Rekruten nun in der Region Belgorod belohnt. Das kündigte Belgorods Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow an, die Maßnahme gelte bis Jahresende.

Gehälter und Prämien für Soldaten sowie Zahlungen an Hinterbliebene machen inzwischen einen großen Teil des russischen Militärhaushalts aus: Mehr als 30 Milliarden Euro jährlich gibt Russland dafür aus, um Verluste auszugleichen und zugleich auf eine politisch unpopuläre Mobilmachung zu verzichten. Dabei werden mehr als 20.000 Soldaten monatlich angeworben.

Die Zahlungen stammen dabei teils aus dem Staatshaushalt, teils aber auch aus den Budgets einzelner Regionen. Diese stehen dabei zueinander in Konkurrenz und erhöhen immer wieder ihren Anteil an den Prämien. Manche Regionen werben dabei gezielt Freiwillige aus anderen Regionen an, um Erwartungen aus Moskau an die Zahl angeworbener Rekruten zu erfüllen.

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Südkorea hält Berichte über nordkoreanische Soldaten in der Ukraine für wahr

In der Ukraine kämpfen nach Angaben aus Südkorea mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nordkoreanische Soldaten aufseiten Russlands. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass entsprechende ukrainische Medienberichte zuträfen, sagte der südkoranische Verteidigungsminister Kim Jong Hyun im Parlament in Seoul.

Am Wochenende hatten ukrainische Medien berichtet, sechs nordkoreanische Soldaten seien bei einem Angriff in der Nähe der Stadt Donezk getötet worden. Es handle sich um Offiziere aus Nordkorea, berichtete die Kyiv Post unter Verweis auf Geheimdienstkreise. Zuvor hatte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mitgeteilt, von einem Kontingent nordkoreanischer Militärs zu wissen, die unter anderem in russischen Ingenieurstruppen in der Ukraine tätig seien. 

Die gegenseitigen Abkommen zwischen Russland und Nordkorea ähnelten einem Militärbündnis, sagte der südkoreanische Verteidigungsminister Kim. Nordkorea beliefert Russland seit Monaten mit ballistischen Raketen und Artilleriemunition. Ukrainischen Angaben zufolge stammt inzwischen ein beträchtlicher Teil der von Russland eingesetzten Munition aus Nordkorea. Laut einem Bericht der britischen Times, die sich auf westliche Sicherheitskreise beruft, könnte inzwischen jede zweite von Russland eingesetzten Artilleriegranate aus nordkoreanischer Produktion sein.

Sowohl Nordkorea als auch Russland weisen die Vorwürfe zurück. Ihrem Dementi widersprechen wiederum forensische Untersuchungen von Raketentrümmern, die ihre nordkoreanische Herkunft belegen.

Simon Sales Prado

Simon Sales Prado

Harris lehnt Friedensgespräche mit Russland ohne die Ukraine ab

Kamala Harris will Russlands Präsident Wladimir Putin im Falle eines Wahlsiegs nicht ohne Vertreter aus der Ukraine treffen. Auf die Frage, ob sie mit dem russischen Präsidenten zusammenkommen würde, um eine Lösung für den Krieg in der Ukraine auszuhandeln, sagte die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin im Interview mit dem US-Sender CBS: "Nicht bilateral, ohne die Ukraine. Nein, die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben."

Ausweichend antwortete Harris auf die Frage nach einer Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato. "Das sind alles Fragen, mit denen wir uns befassen werden, falls und wenn es so weit ist", sagte Harris. "Im Moment unterstützen wir die Fähigkeit der Ukraine, sich gegen die unprovozierte Aggression Russlands zu verteidigen."

Simon Sales Prado

Simon Sales Prado

Russland fordert Auslieferung italienischer Journalisten nach Berichten aus Kursk

Ein russisches Gericht hat die Festnahme zweier italienischer Journalisten angeordnet, weil sie aus dem Teil der russischen Region Kursk berichtet hatten, der von der Ukraine kontrolliert wird. Den Reportern des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI wird vorgeworfen, die Grenze von der Ukraine aus illegal überquert zu haben und in die Stadt Sudscha gereist zu sein, um eine Reportage zu drehen.

Die Reporter Simone Traini und Stefania Battistini sind derzeit außerhalb Russlands, eine Auslieferung ist aufgrund der derzeitigen Beziehungen zwischen dem Land und Italien unwahrscheinlich. Sollten sie doch ausgeliefert werden, müssten sie vor einem möglichen Gerichtsverfahren in Untersuchungshaft, fügte das Gericht hinzu. Ihnen würde laut Strafgesetz fünf Jahre Haft drohen.

Russland hat bereits mehrere Strafverfahren gegen Journalisten eingeleitet, die nach dem Angriff ukrainischer Streitkräfte auf Kursk aus der Region berichtet hatten.

Luis Kumpfmüller

Luis Kumpfmüller

Odessa meldet Toten nach Beschuss mit ballistischen Raketen

Russland hat die ukrainische Hafenstadt Odessa nach ukrainischen Angaben erneut mit ballistischen Raketen beschossen. Einer der Flugkörper sei in einem zivilen Schiff eingeschlagen, teilte der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa auf Telegram mit. Bei dem Angriff auf das Schiff im Schwarzen Meer sei ein Ukrainer getötet und fünf Ausländer verletzt worden. Das Schiff sei unter der Flagge des pazifischen Inselstaates Palau gefahren.

Ziel der russischen Angriffe war den Behörden zufolge erneut die Hafeninfrastruktur. Der getötete Ukrainer habe sich für eine Privatfirma um die Fracht des Schiffes gekümmert, sagte der Militärgouverneur. Zur Identität der verletzten Ausländer und zur Fracht des Schiffes machte er keine Angaben.

Bereits in der Nacht zum Sonntag wurde laut ukrainischen Behörden zufolge ein ziviles Schiff durch russische Drohnenangriffe beschädigt. Die Ukraine sagt, dass es sich um zivile Schiffe handele. Das russische Militär behauptet dagegen, es handle sich um militärische Ziele, weil die Schiffe verdeckt Waffen für den Krieg in der Ukraine transportierten. Beweise hierfür legte das Militär nicht vor. 

Sarah Kohler

Sarah Kohler

US-Bürger in Moskau als ukrainischer Söldner verurteilt

Ein US-Amerikaner ist von einem russischen Gericht wegen des Vorwurfs des Kriegsdienstes für die Ukraine zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das berichtete das russische Investigativmedium Mediazona. Der Prozess fand demnach nicht öffentlich statt. Der Anwalt des Verurteilten kündigte laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass an, Berufung einzulegen.

Medienberichten zufolge lebte der aus Michigan stammende 72-Jährige seit 2014 in der Ukraine und soll sich nach dem russischen Überfall im Februar 2022 der Territorialverteidigung in der ostukrainischen Stadt Isjum angeschlossen haben. Dafür soll er einen Sold von umgerechnet etwa 1.000 US-Dollar pro Monat bekommen haben, was ihm die russische Staatsanwaltschaft als Söldnertum auslegte. Isjum im Gebiet Charkiw wurde kurz nach Kriegsbeginn von russischen Truppen erobert, dabei kam der US-Amerikaner in russische Kriegsgefangenschaft. 

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Russland erobert nach eigenen Angaben weiteres Dorf

Im Osten der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf besetzt. Die Siedlung Hrodiwka südöstlich der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk sei erobert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Das ukrainische Militär hatte am Morgen schwere Kämpfe in Siedlungen gemeldet, die nahe Hrodiwka liegen, den Ort selbst aber nicht genannt. Die Beobachtergruppe DeepState, die dem Militär nahesteht, verzeichnet schon seit Wochen russische Truppen in Hrodiwka. Den Angaben der Gruppe zufolge soll der Nordrand des Dorfes aber noch unter ukrainischer Kontrolle sein.

Hrodiwka liegt zwölf Kilometer östlich von Pokrowsk und acht Kilometer südöstlich der angrenzenden Stadt Myrnohrad. Durch beide Städte verläuft die wichtigste Versorgungsstraße für das ukrainische Militär in der umkämpften Region Donezk. Pokrowsk gilt als Ziel der seit Monaten anhaltenden russischen Offensive, da die Einnahme der Stadt die ukrainische Truppenlogistik in der gesamten Region bedeutend erschweren würde. 

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Russisches Staatsfernsehen meldet "präzendenzlose" Cyberattacke

Eine Hackergruppe hat nach russischen Angaben einen Cyberangriff auf das russische Staatsfernsehen verübt. Die staatliche Fernseh- und Rundfunkgesellschaft WGTRK sprach von einem Angriff in "präzedenzlosem" Umfang. Auch Dmitri Peskow, der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, sprach von einem "beispiellosen" Angriff. Die Sendergruppe gebe sich "enorme Mühe", die Folgen der Attacke zu bekämpfen.

Ziel des Cyberangriffs sei die Onlineausstrahlung und innere Dienste der Sendergruppe gewesen, berichtet die Zeitung Gaseta.ru unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Auch Internet- und Telefonanschlüsse des Unternehmens waren demnach betroffen. Während die TV-Ausstrahlung WGTRK zufolge "reibungslos" laufe, waren die Sender Rossija-1 und Rossija-24, die zu den größten des Landes gehören, online nicht erreichbar.

Dem Gaseta.ru-Bericht zufolge soll die Cyberattacke von einer Hackergruppe angegriffen worden sein, die früher im Interesse der Ukraine tätig gewesen sein soll. So habe sie bereits die Videoplattform RuTube angegriffen. Demnach wurden bei dem Angriff die Server von WGTRK außer Betrieb gebracht, zahlreiche Daten seien gelöscht worden. Die Wiederherstellung soll Berichten zufolge lange dauern. 

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Russischer Raketenangriff trifft offenbar Militärflugplatz

Bei einem Raketenangriff hat Russland nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe einen Militärflugplatz ins Visier genommen. Eine von drei aeroballistischen Raketen des Typs Kinschal, die Russland bei dem Angriff einsetzte, sei "in der Nähe" des Flugplatzes Starokostjantyniw in der Westukraine niedergegangen, teilte die Luftwaffenführung mit. Zwei auf Kiew gerichtete Raketen und 32 Drohnen seien abgeschossen worden. Weitere 37 Drohnen seien mit Störsignalen vom Kurs abgebracht worden.

Der Militärflugplatz wurde schon in der Vergangenheit Ziel russischer Angriffe. Aus den Angaben der Luftwaffe geht nicht hervor, ob das Flugplatzgelände von dem Angriff getroffen wurde.

Allerdings warnte die Verwaltung der gleichnamigen Stadt nach dem Angriff Anwohner vor der Gefahr explodierender Munition – ein Anzeichen dafür, dass möglicherweise ein Munitionslager getroffen worden sein könnte. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich bislang nicht zu dem Angriff. 

Claudia Thaler

Claudia Thaler

Über 500 russische Panzer offenbar bei Pokrowsk zerstört

Russische Truppen setzen nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW) ihren Vormarsch auf Pokrowsk fort. Zuletzt rückten Truppen auf einer Landstraße südöstlich der ukrainischen Stadt vor.

Laut Recherchen, auf die sich das ISW bezieht, hat Russland bislang über 500 Panzer sowie eine große Zahl gepanzerter Fahrzeuge in der Region verloren.Verfolgen Sie hier den Frontverlauf.

Alexander Eydlin

Alexander Eydlin

Kiew meldet abgewehrten Raketenangriff

Die Flugabwehr der ukrainischen Hauptstadt hat einen Raketenangriff abgewehrt. Wie Kiews Militärverwaltung mitteilte, seien Kinschal-Raketen abgeschossen worden. Die von Russland als Hyperschallwaffe bezeichnete aeroballistische Rakete gehört zu den gefährlichsten Raketen im russischen Arsenal.

Wie viele von ihnen Russland bei dem Angriff eingesetzt haben soll, teilte die Militärverwaltung zunächst nicht mit. Trümmer seien über zwei Stadtteilen abgestürzt, dabei sei niemand verletzt worden.

Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor landesweiten Luftalarm ausgerufen und als Ziele laufender Raketenangriffe nicht nur Kiew, sondern auch die Stadt Starokostjantyniw genannt. Bei der Stadt in der Westukraine gibt es einen Militärflughafen, den Russland bereits mehrfach angegriffen hatte. 

Carl Friedrichs

Carl Friedrichs

Öllager auf der Krim steht in Brand

Auf der von Russland illegal annektierten Halbinsel Krim ist nach Angaben der dortigen Behörden ein Feuer in einem Öllager ausgebrochen. Die von Russland eingesetzte Verwaltung rief einen "technischen Notstand" in der Küstenstadt Feodossija aus, machte aber keine näheren Angaben zur Brandursache oder dem Ausmaß. Der Telegramkanal Baza meldete mehrere brennende Treibstofftanks. Opfer gab es laut den Behörden keine.

Das ukrainische Militär teilte mit, in der Nacht sei eine Ölanlage in Feodossija angegriffen worden. Sie sei die größte ihrer Art auf der Krim und werde unter anderem zur Versorgung des russischen Militärs genutzt. Auch Russland meldete mehrere Drohnenangriffe in der Region, die jedoch abgewehrt worden seien.

Carl Friedrichs

Carl Friedrichs

Russland meldet über 20 abgefangene Drohnen

Die russische Flugabwehr hat in der Nacht nach russischen Angaben 21 ukrainische Drohnen abgefangen. Zwölf seien über der Krim, sechs weitere über der russischen Grenzregion Kursk zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit.

Die restlichen Drohnen seien über den russischen Regionen Belgorod, Brjansk und Woronesch angefangen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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