Ukraine-Krieg: Ukraine und USA unterzeichnen Rohstoffabkommen

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USA und Ukraine haben sich auf ein Abkommen zu Mineralien und wirtschaftlicher Zusammenarbeit geeinigt. US-Finanzminister Bessent lobt eine "historische Partnerschaft".

1. Mai 2025, 0:24 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, AFP,

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 US-Finanzminister Scott Bessent hat eine Einigung mit der Ukraine über ein Wirtschaftsabkommen bekanntgegeben.
US-Finanzminister Scott Bessent hat eine Einigung mit der Ukraine über ein Wirtschaftsabkommen bekanntgegeben. © Andrew Harnik/​Getty Images

In Washington haben Vertreter der Ukraine und der USA ein Mineralienabkommen unterzeichnet. Berichten zufolge ist es stärker zugunsten der Ukraine ausgestaltet, als es die ursprünglichen US-Forderungen vorsahen. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor, der der neue Entwurf demnach vorliegt.

In den gemeinsamen US-ukrainischen Fonds, in den Gewinne aus der Förderung bestimmter Rohstoffe fließen, sollen Reuters zufolge nur Einnahmen aus neuen Förderprojekten gehen. Einnahmen aus bereits laufenden Geschäften müsste die Ukraine demnach nicht in den Fonds einzahlen. US-Unternehmen sollen weiterhin lediglich einen "privilegierten" Zugriff auf neue Rohstoffprojekte in der Ukraine haben, anstelle des ursprünglich geforderten exklusiven Zugangs. Weiterhin sollen der Energiebereich sowie Hafeninfrastruktur ebenfalls von der Ukraine kontrolliert werden und nicht Teil des Deals werden, wie es die USA zunächst gefordert hatten.

Ein Statement von US-Finanzminister Scott Bessent nennt keine Details zu dem Abkommen. Bessent schreibt, er freue sich, die "Unterzeichnung des historischen Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine bekanntzugeben, mit dem der Investitionsfonds für den Wiederaufbau zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine eingerichtet wird." Die USA seien entschlossen, das "Ende des grausamen und sinnlosen Krieges" zu unterstützen. 

Die  neue Vereinbarung sei "ein klares Signal an Russland, dass sich die Trump-Administration langfristig für einen Friedensprozess einsetzt, in dessen Mittelpunkt eine freie, souveräne und prosperierende Ukraine steht." US-Präsident Donald Trump setze sich für diese "Partnerschaft zwischen dem amerikanischen und dem ukrainischen Volk" ein, um das "Engagement beider Seiten für dauerhaften Frieden und Wohlstand in der Ukraine" zu zeigen, heißt es weiter in Bessents Statement. "Kein Staat und keine Person, die die russische Kriegsmaschinerie finanziert oder beliefert hat, wird vom Wiederaufbau der Ukraine profitieren dürfen."

"Investitionsfonds für den Wiederaufbau"

Von der ukrainischen Seite wurde das Abkommen als "Einrichtung eines amerikanisch-ukrainischen Investitionsfonds für den Wiederaufbau" bezeichnte. Der Fonds werde es beiden Ländern ermöglichen, ihr wirtschaftliches Potenzial zu erweitern und zur Sicherheit der Ukraine beizutragen, hieß es in einem Statement der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko.

"Gemeinsam mit den Vereinigten Staaten schaffen wir den Fonds, der globale Investitionen in unser Land bringen wird", schrieb Swyrydenko auf X. "Die Vereinigten Staaten werden sich an dem Fonds beteiligen. Zusätzlich zu den direkten finanziellen Beiträgen können sie auch neue Hilfe leisten – zum Beispiel Luftabwehrsysteme für die Ukraine." 

Militärhilfen sollen nicht als Kredit gewertet werden

Eine bedeutende Änderung zu früheren Versionen des Deals sind dem Reuters-Bericht zufolge auch die Militärhilfen. Hilfen, die die USA bisher an die Ukraine leisteten, werden demnach nicht als Einzahlung in den gemeinsamen Fonds seitens der USA gewertet. Das hatte Trump ursprünglich gefordert. Die ukrainische Regierung beharrte jedoch darauf, die von der amerikanischen Vorgängerregierung geleisteten Hilfen nicht als Kredit zu betrachten – wie es auch die Regierung von Ex-Präsident Joe Biden vorsah. Dem neuen Entwurf zufolge sollen offenbar nur etwaige neue Militärhilfen als US-Beitrag zählen, der mit Einnahmen aus Rohstoffförderung verrechnet werden kann.

Nicht präzisiert ist dem Entwurf zufolge, wie die Einnahmen aus dem gemeinsamen Fonds verwaltet werden sollen und wofür sie eingesetzt werden. Die USA hatten zuvor Medienberichten zufolge gefordert, dass die Leitung des Fonds ihren Sitz in den USA haben sollte und drei von fünf Direktorenposten von US-Amerikanern besetzt werden sollten. Dadurch läge die faktische Kontrolle über die Einnahmen bei den USA. Laut dem Reuters-Bericht fehlen solche Bestimmungen im neuen Entwurf.

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