Der russische Staatschef steht nicht auf der Delegationsliste für Friedensgespräche in der Türkei. Auch US-Präsident Donald Trump bleibt daraufhin den Verhandlungen fern.
15. Mai 2025, 1:46 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, AFP, jj
Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht zu direkten Gesprächen mit der Ukraine in die
Türkei reisen. US-Präsident Donald Trump entschied offenbar anschließend, den Friedensverhandlungen ebenfalls fernzubleiben. Der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und einige seiner Verbündeten
hatten Putin mehrfach aufgefordert, an den Gesprächen in Istanbul
teilzunehmen. Der
brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte vergeblich
versucht, Russlands Staatschef persönlich zur Teilnahme zu bewegen. Trump hatte seine eigene Teilnahme in Aussicht
gestellt, sollte Putin teilnehmen.
Putins Name stand am Tag vor Beginn der Gespräche jedoch nicht auf einer Liste der Mitglieder der russischen Delegation, die Russlands Regierung am Tag vor dem Treffen veröffentlichte. Das Präsidialamt nennt stattdessen den russischen Präsidentenberater Wladimir Medinski und den stellvertretenden Verteidigungsminister Alexander Fomin als Teilnehmer. Die beiden Regierungsverterter waren bereits bei den letzten direkten Gesprächen zwischen beiden Seiten nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 dabei. Teilnehmen sollen außerdem der stellvertretende Außenminister Michail Galuzin und der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes, Igor Kostjukow.
Selenskyjs Drängen bleibt ohne Erfolg
Der russische Präsident hatte am Wochenende als Reaktion auf einen europäischen Vorstoß zu einer 30-tägigen Feuerpause in der Ukraine direkte Verhandlungen mit der ukrainischen Seite in Istanbul vorgeschlagen, der geforderten Waffenruhe aber nicht zugestimmt. Selenskyj erklärte sich daraufhin bereit, zu Gesprächen nach Istanbul zu reisen und dort persönlich mit Putin zu verhandeln. Er hatte Putin mehrmals aufgefordert, in die Türkei zu reisen. "Das ist sein Krieg", sagte der ukrainische Präsident am Dienstag in Bezug auf den russischen Staatschef. "Aus diesem Grund sollten die Verhandlungen mit ihm stattfinden." Selenskyj hatte auch gehofft, der US-Präsident könne teilnehmen. Trump ist noch bis Freitag in der Golfregion unterwegs.
Direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gab es seit 2022 nicht mehr. Vertreter beider Seiten hatten zu Beginn der russischen Offensive in der Ukraine vor drei Jahren Gespräche in der Türkei geführt, die ohne Ergebnis blieben.
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