Überschwemmungen in der Sahara: Wenn es in der Wüste regnet

vor 15 Stunden 1
Seen zwischen Sanddünen im Südosten Marokkos

Seen zwischen Sanddünen im Südosten Marokkos

Foto: AP / dpa

In einem riesigen See sammelt sich das Wasser zwischen den Dünen: Die Sahara ist wegen starker Regenfälle stellenweise überschwemmt. Die Region gehört eigentlich zu den trockensten der Erde und erlebt im Spätsommer nur selten Regen. Nun gibt es dort so viel Wasser wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Nach Angaben der marokkanischen Regierung übertrafen die Niederschläge allein an zwei Tagen im September den Jahresdurchschnitt in mehreren Gebieten. »Es ist 30 bis 50 Jahre her, dass wir so viel Regen in so kurzer Zeit hatten«, sagte Houssine Youabeb von der marokkanischen Generaldirektion für Meteorologie. Der Nasa zufolge wurden auch Gebiete in Algerien, Tunesien und Libyen durchnässt.

Palmen im Südosten Marokkos

Palmen im Südosten Marokkos

Foto: AP

Solche Regenfälle – außertropische Stürme – könnten den Wetterverlauf in der Region auch noch in den kommenden Monaten und Jahren verändern, da die Luft mehr Feuchtigkeit speichert, so Youabeb. Das könne zu mehr Verdunstung und weiteren Stürmen führen.

Oase an einem See in der Nähe von Rachidia, Marokko

Oase an einem See in der Nähe von Rachidia, Marokko

Foto: AP / dpa

»Zwar gibt es in dieser Region jeden Sommer ein gewisses Maß an Niederschlägen, doch in diesem Jahr ist die Beteiligung eines außertropischen Wirbelsturms einzigartig«, sagte Moshe Armon von der Hebräischen Universität von Jerusalem einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde Nasa zufolge. Das System bildete sich demnach über dem Atlantischen Ozean und dehnte sich weit nach Süden aus, wobei es Feuchtigkeit aus dem äquatorialen Afrika in die nördliche Sahara zog. Armon zufolge füllten sich durch die Regenfälle auch Seen, die normalerweise trockenliegen würden.

Durch die Überschwemmungen in der Wüstenregion starben mehr als 20 Menschen. Außerdem schädigten die Wassermassen Ernten von Landwirten.

Eingefärbtes Satellitenbild vom 14. August (links) und 10. September (rechts)
Eingefärbtes Satellitenbild vom 14. August (links) und 10. September (rechts)

Eingefärbtes Satellitenbild vom 14. August (links) und 10. September (rechts)

Foto: NASA Earth Observatory / NASA Earth Observatory

Auf Satellitenbildern der Nasa ist das flächenmäßige Ausmaß der Überschwemmungen zu sehen. Die vom Wasser bedeckten Gebiete erscheinen dabei je nach Wasserstand in Blautönen.

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