Übergewicht: Kalorienaufnahme entscheidender als Bewegungsmangel - neue Studie

vor 15 Stunden 1

Viele Industrieländer haben ein Problem mit Übergewicht – und das könnte einer Studie zufolge vor allem mit einer zu hohen Kalorienaufnahme vieler Menschen zu tun haben. Zu diesem Schluss kommt ein Team der Duke University im US-amerikanischen Durham mit einer Überblicksstudie, die im Fachblatt »Proceedings of the National Academy of Sciences« veröffentlicht worden ist.

Es sei offensichtlich, dass Menschen übergewichtig werden, wenn sie mehr Kalorien aufnehmen, als sie verbrauchen, schreiben die Autoren. Bislang sei jedoch unklar gewesen, ob so viele Menschen übergewichtig seien, weil sie zu viele Kalorien zu sich nehmen, oder, weil sie zu wenig Energie umsetzen, sich also nicht genug bewegen. Die Studie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Eine erhöhte Energiezufuhr spiele für die Übergewichtskrise eine etwa zehnmal so wichtige Rolle wie der Energieverbrauch.

Zu diesem Schluss kamen die Forschenden, indem sie Daten zum Body-Mass-Index (BMI) sowie Körperfettanteil und Energieverbrauch von 4213 Menschen aus 34 Bevölkerungsgruppen von sechs Kontinenten auswerteten. Dabei schloss das Team verschiedene Gruppen mit sehr unterschiedlichen Lebensstilen ein.

Wenig überraschend zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Leben in wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern und einem höheren BMI sowie Körperfettanteil – allerdings war auch der Energieverbrauch in diesen Gruppen höher. Das weitverbreitete Übergewicht in den Industrieländern kann daher nicht dadurch erklärt werden, dass die Menschen sich dort einfach nicht genug bewegen.

Hochverarbeitete Lebensmittel im Fokus

Im Verdacht hat das Forschungsteam vielmehr hochverarbeitete Lebensmittel, die in den Industrieländern besonders verbreitet sind. Dazu zählen etwa Wurst, Süßigkeiten oder Fertiggerichte. Wo solche Lebensmittel verbreitet sind, zeigte sich der Studie zufolge ein höherer Körperfettanteil. Dies könne daran liegen, dass die breite Verfügbarkeit und die niedrigen Kosten dieser Lebensmittel zu übermäßigem Konsum anregten.

Die Autoren hatten zwar keine detaillierten Informationen über die Ernährungsgewohnheiten der untersuchten Gruppen. Die Ergebnisse legten nach ihren Angaben dennoch nahe, dass die Ernährung in Industrieländern eine wichtige Rolle spielt. Sie bildeten daher eine wichtige Informationsgrundlage etwa für die Gesundheitspolitik.

Gesamten Artikel lesen