Nur eine kurze Rückkehr ins Barca-Tor: Trotz guter Leistung in Valladolid muss Deutschlands Nummer 1 nach seinem Comeback für die entscheidenden Wochen mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen.

Feierte sein Comeback bei Barca: Marc-André ter Stegen. IMAGO/CordonPress
Mehr als sieben Monate Leidenszeit liegen hinter Marc-André ter Stegen. Beim 2:1-Sieg in Valladolid nun das langersehnte Ende: Erstmals nach seinem am 22. September erlittenen Patellasehnenriss kehrte der 33-Jährige wieder zwischen die Pfosten des FC Barcelona zurück. "Ich habe mich auf das Spiel gefreut und es genossen", zeigte sich ter Stegen nach dem Spiel glücklich und fügte an: "Mit einem Sieg ist es immer besser."
"Wir machen in der gleichen Dynamik weiter und freuen uns auf die kommenden Wochen, die für uns alle großartig sein werden", kündigte der deutsche Nationalspieler für den Schlussspurt an. Dabei mithelfen, kann ter Stegen jedoch vorerst nicht. Wie sein Trainer Hansi Flick nach der Partie in der Pressekonferenz klarstellte: "Wojciech Szczesny wird gegen Inter und Real Madrid im Tor stehen."
Flick: "Er ist zurück"
Am Dienstag reist der FC Barcelona nach dem 3:3 in einem spektakulären CL-Hinspiel zum Rückspiel nach Mailand, ehe am Samstag der nächste Clasico gegen Real wartet. Erst am vergangenen Wochenende konnte gegen den Ex-Rivale der Copa-del-Rey-Sieg (3:2 n.V.) gefeiert werden. Bei sieben Punkten Vorsprung, allerdings auch einem Spiel mehr, könnte in den kommenden Tagen nicht nur das CL-Finale klargemacht werden, sondern auch ein großer Schritt Richtung Meisterschaft gemacht werden.
Dass ter Stegen vorerst wieder auf die Bank zurückkehrt, daran konnte auch ein guter Auftritt des 33-Jährigen beim bereits feststehenden Absteiger nichts ändern. Zwar erlebte der 42-fache Nationalspieler einen denkbar ungünstigen Start bei seiner Rückkehr. Bereits nach fünf Minuten senkte sich ein von Ronald Araujo abgefälschter Schuss unhaltbar ins lange Eck, doch konnte er sich trotz der fehlenden Match-Fitness im Laufe der Partie noch zweimal auszeichnen - und sicherte letztendlich mit einer starken Parade den Sieg.
Dementsprechend zufrieden war auch sein Trainer nach dem Spiel: "Vor allem in der zweiten Halbzeit hat er gezeigt, wie gut er ist, wie er performen kann. Das war gut zu sehen. Ich freue mich für Marc, dass er zurück ist und gezeigt hat, dass er auf einem guten Weg ist."
DFB-Comeback zum Nations-League-Finale?
Zuerst bedeutet dieser jedoch, sich wieder zu gedulden. Als Kapitän will ter Stegen trotz der Enttäuschung dennoch vorangehen: "Er (Hansi Flick, Anm. d. Red.) gibt jedem eine Bedeutung, obwohl am Ende einige mehr und andere weniger spielen. Letztendlich sind wir ein Team, wenn wir alle gewinnen, umso besser."
Schließlich keine unbekannte Situation für den gebürtigen Mönchengladbacher, bereits in der Nationalmannschaft musste sich ter Stegen jahrelang hinter Manuel Neuer anstellen. Mit der Rückkehr könnte der 33-Jährige jedoch rechtzeitig für sein erstes, wenn auch weniger bedeutendes Turnier als Nr. 1 der deutschen Nationalmannschaft fit geworden sein. Denn auch Bundestrainer Julian Nagelsmann wird mit Blick auf das Final-Four-Turnier in der Nations League mit Freude das Comeback von ter Stegen verfolgt haben.
mwe