Trost für Bochums Pechvogel Rölleke - Mehr Konsequenz im Abschluss gefordert

vor 14 Stunden 1

Nach dem unglücklichen Patzer von Torwart Hugo Rölleke gegen Velbert will die U 21 des VfL Bochum in Rödinghausen zeigen, dass sie aus Fehlern lernen kann.

 Hugo Rölleke (orange) bekam nach dem Velbert-Spiel sofort reichlich Trost aus der Mannschaft.

"Ein super Torwart": Hugo Rölleke (orange) bekam nach dem Velbert-Spiel sofort reichlich Trost aus der Mannschaft. IMAGO/Funke Foto Services

Es hätte ein nahezu perfekter Abend werden können. Nach der wohl besten Halbzeit seit dem Aufstieg führte die U 21 des VfL Bochum gegen die SSVg Velbert verdient mit 2:0. Alles schien auf den ersten Saisonsieg hinauszulaufen - bis ein folgenschwerer Moment alles veränderte.

Kurz nach dem Velberter Anschlusstreffer rollte ein harmloser Rückpass von Daniel Hülsenbusch Richtung Hugo Rölleke, der Torwart wollte den Ball kontrollieren - und trat darüber.  Aus einem dominanten Auftritt wurde ein 2:2, das gemischte Gefühle hinterließ: Vieles war gut, die Fortschritte unübersehbar, doch am Ende steht nur ein Punkt - und der Druck vor dem Auswärtsspiel in Rödinghausen am Samstag wächst.

Butscher nimmt Rölleke in Schutz

VfL II-Trainer Heiko Butscher nahm seinen Torwart demonstrativ in den Schutz: "Hugo hat im letzten Jahr einen großen Schritt gemacht. Solche Spiele gehören zum Lernprozess." Gleichzeitig mahnte er nüchtern: "Hugo muss daraus lernen, dass seine Coolness, die ihn auszeichnet und viele positive Aspekte hat, manchmal einen Tacken zu viel ist."

Auch Torschütze Henri Matter stellte sich vor den Teamkollegen: "Hugo ist ein super Torwart. Wenn du als Keeper einen Fehler machst, ist es immer direkt ein Gegentor - und wir alle machen Fehler." Schon unmittelbar nach dem Lapsus unterstützten ihn die Kollegen mit aufmunternden Worten: "Er wird wieder stark zurückkommen, da bin ich mir sicher", betonte Matter.

Aus Butschers Sicht werde sich mit Blick auf die kommende Partie die Herangehensweise trotz der späten Enttäuschung nicht ändern. Dennoch müsse sein Team vorn effektiver werden und den "Deckel früher zumachen", dazu noch konsequenter verteidigen. Im Vergleich zu den ersten Partien (1:4 gegen den Bonner SC und 0:0 bei Fortuna Köln) habe die Mannschaft bereits deutliche Fortschritte gemacht.

Butscher lobte die vielen gelungenen Elemente der Partie: "Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert, sehr diszipliniert verteidigt und nach vorn gefällig gespielt." Gleichzeitig warnte er: "Wenn die Jungs höher spielen wollen, dann müssen sie über 90 Minuten voll konzentriert sein."

Früh attackiert

Schon früh setzte das Team Velbert mit aggressivem Pressing unter Druck. Nach einer von Lars Holtkamp verlängerten Ecke traf Luis Hartwig zum 1:0 (9.), ehe Matter mit einem gefühlvollen Distanzschuss auf 2:0 (43.) erhöhte. "Der war so gewollt", kommentierte der Torschütze schmunzelnd. "Ich hatte etwas Platz, weiß, dass ich einen guten Abschluss habe - und dann habe ich's einfach probiert. Hat gut geklappt."

Für zusätzliche Stabilität sorgten am Montag auch die beiden Profis Cajetan Lenz und Colin Kleine-Bekel. Lenz, der am Tag zuvor noch einen Zweitliga-Kurzeinsatz gegen die SV 07 Elversberg (Bochum gewann 2:0) gefeiert hatte, strahlte trotz seiner erst 19 Jahre Ruhe und Sicherheit aus, wurde nach 60 Minuten ausgewechselt - "das war so abgesprochen", betonte Butscher. Da die Profis am Samstag im Pokal beim BFC Dynamo antreten, ist offen, ob beide auch in Rödinghausen mitwirken: "Wir entscheiden von Tag zu Tag." Der kommende Gegner feierte nach zwei Niederlagen mit einem eindrucksvollen 5:0-Sieg in Wuppertal den ersten Dreier - und präsentierte sich dabei höchst effizient.

Matter bestätigt Butschers Einschätzung zur Marschroute für diese Partie: "Wir haben es eigentlich in weiten Teilen sehr gut gemacht und werden es auch gegen Rödinghausen wieder so angehen." Velbert habe wenige Chancen gehabt und aus wenig sehr viel gemacht: "Am Ende haben wir es nur nicht geschafft, den Deckel draufzumachen." Nun möchte der VfL in Rödinghausen noch konsequenter auftreten, um endlich den ersten Sieg einzufahren.

Jörn Duddeck

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