Nach den tödlichen Schüssen auf den Polizisten Simon B. im saarländischen Völklingen ist die Anteilnahme groß. Die Polizeigewerkschaften im Saarland haben eine Spendenkampagne für die Familie gestartet. Der 34-Jährige hinterlasse eine Frau und zwei kleine Kinder, teilten die Gewerkschaften BDK, DPolG und GdP, auf der Plattform für Onlinespenden GoFundMe mit. Am Sonntagabend waren darauf bereits rund 120.000 Euro zusammengekommen.
Zuvor hatte ein privater Organisator aus Völklingen bereits eine eigene Spendenaktion gestartet, bei der bis Sonntag mehr als 200.000 Euro für die Ehefrau eingesammelt wurden. Nach dem Spendenaufruf durch die Gewerkschaften stellte der Organisator die Aktion ein. »Die gesamte Spendensumme wird auf schnellstem Wege der Familie zukommen«, heißt es auf der Website.
Die Gewerkschaften schreiben in ihrem Aufruf: »Jede Spende, ob groß oder klein, hilft dabei, der Familie weiterhin eine sichere Zukunft zu ermöglichen.« Die Spendenaktion für die Ehefrau sei erst nach ihrem Einverständnis gestartet worden. Der junge Polizist habe »die Hälfte seines viel zu kurzen Lebens der saarländischen Polizei gewidmet und damit die Bürgerinnen und Bürger beschützt«.
Kondolenzbuch in Staatskanzlei ausgelegt
Von Montag an legt die saarländische Staatskanzlei ein Kondolenzbuch aus. Zuerst wolle sich um zehn Uhr Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eintragen, teilte die Staatskanzlei mit. Begleitet wird die Regierungschefin unter anderem von der Landtagspräsidentin Heike Winzent (SPD), dem Präsidenten des Landesverfassungsgerichtshofes, Roland Rixecker, und Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD). Das Buch wird im Foyer der Staatskanzlei in Saarbrücken ausgelegt. Bürgerinnen und Bürger könnten sich bis Mittwoch eintragen.
Der 34-jährige Polizist hatte am Donnerstag nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle mit zwei Kollegen einen flüchtenden Mann zu Fuß verfolgt. Als sie den Verdächtigen festnehmen wollten, hatte der 18-Jährige laut Polizeiangaben einem der Beamten die Dienstwaffe entreißen können und mehrfach geschossen. Der 34 Jahre alte Polizist starb wenig später in einer Klinik.
Die Ermittlungen zu dem Fall liefen am Wochenende mit Hochdruck weiter, wie ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums sagte. Vor seiner Festnahme war der 18 Jahre alte mutmaßliche Täter bei einem Schusswechsel mit der Polizei verletzt worden. Der junge Mann kam zunächst in ein Krankenhaus. Vor der Tat hatte es keine polizeilichen Erkenntnisse zu seiner Person gegeben. Weitere Einzelheiten sollten voraussichtlich nicht vor Montag mitgeteilt werden.