TechStage | Dreame L40 Ultra im Test: Dieser Saugroboter saugt, wischt und navigiert klasse

vor 1 Tag 1

Dreame hat seine L-Serie aktualisiert und mit dem L40 Ultra das Topmodell der Reihe auf den Markt gebracht. Unterschiede zum X40 Ultra sind kaum auszumachen – ist der L40 Ultra der neue Preis-Leistungs-Sieger?

Dreame hat mit dem L40 Ultra einen neuen Saug- und Wischroboter auf den Markt gebracht, der sich als würdiger Nachfolger des L20 Ultra präsentiert, nachdem von einem L30 Ultra hierzulande nichts zu sehen war. Mit beeindruckender Saugleistung und einer Vielzahl an innovativen Funktionen will der L40 Ultra die Konkurrenz hinter sich lassen und auch das eigene Topmodell, der Dreame X40 Ultra (Testbericht) hat kaum mehr zu bieten. Wir haben uns angeschaut, wo die Unterschiede im Detail liegen, und den L40 Ultra ausführlich getestet.

  • 11.000 Pascal Saugleistung
  • ausfahrbare und anhebbare Seitenbürste
  • rotierende, anhebbare Wischmopps
  • intelligente Hinderniserkennung
  • selbstreinigende Station mit heißem Wasser und Warmlufttrocknung
  • Eigener Sprachassistent

Der Dreame L40 Ultra ist bei Amazon derzeit ab rund 1199 Euro zu bekommen. Der X40 Ultra ist dort mit 1499 Euro immer noch deutlich teurer.

Der Dreame L40 Ultra ähnelt optisch stark dem X40 Ultra Complete. Das Design ist modern und fügt sich nahtlos in jede Wohnumgebung ein. Der Laserturm, der für die Navigation zuständig ist, verleiht dem Roboter eine etwas höhere Bauweise, da dort Mikrofone für den hauseigenen Sprachassistenten integriert sind. Damit wächst die Höhe des Roboters auf knapp über 10 cm, sodass er schwieriger unter Möbel kommt, als etwa der X40 Ultra. Die Verarbeitung ist hochwertig, und der Roboter wirkt genauso robust und langlebig, wie das eigentliche Topmodell.

Mehr optische Unterschiede gibt es bei der Reinigungsstation. Während beim X40 die Abdeckung für die Absaugung glatt und der Bereich darüber geriffelt ist, ist es beim L40 genau andersherum: Die metallisch glänzende Abdeckung ist geriffelt, der Bereich darüber glatt. Wie auch dieser optische Aspekt sind auch die restlichen Unterschiede eher marginal. So reinigt der L40 "nur" noch mit bis zu 65 Grad heißem Wasser, beim X40 sind es bis zu 70 Grad. Die Warmlufttrocknung ist hingegen gleich. Praktisch: Die Station des L40 Ultra reinigt sich mit Scheibenwischer-artigen Armen selbst, das ist beim X40 ähnlich. Dadurch wird der Wartungsaufwand für den Nutzer minimiert.

Der generelle Aufbau der Station ist ansonsten identisch. Sie ist kompakt und beherbergt zwei große Wassertanks für Frisch- und Abwasser sowie einen Staubbeutel. Gegen Aufpreis ist ein Wasseranschlusskit erhältlich, das die Station kontinuierlich mit Frischwasser versorgt und das Abwasser direkt in den Abfluss entsorgt.

Alle Bilder zum Dreame L40 Ultra im Test

Dreame L40 Ultra

Die Dreame-Home-App verbindet sich extrem einfach mit dem Roboter und bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten für alle Bereiche von Roboter und Station. Trotzdem bleibt sie intuitiv zu bedienen. Nutzer können Standards nutzen, wie Reinigungspläne erstellen, die Saug- und Wischleistung anpassen und virtuelle Sperrzonen einrichten. Zudem gibt es Detaileinstellungen, in denen etwa die Temperatur des Wassers für die Reinigung der Wischmopps in vier Schritten gewählt werden darf. So tief ins Detail geht bestenfalls noch die Roborock-App der "Konkurrenz aus gleichem Hause".

Der Roboter unterstützt neben Alexa und Google Assistant auch einen eigenen Sprachassistenten, der auf das Kommando "OK, Dreame" hört. Derzeit klappt das aber nur per englischer Sprache, während Roboter und App auf Deutsch verfügbar sind. Dies ermöglicht eine einfachere und präzisere Steuerung des Geräts, als per Amazon oder Google. Denn der eigene Sprachassistent versteht auch Befehle wie "Wisch unter dem Bett", sofern der Nutzer dafür (derzeit noch) des Englischen tüchtig ist und zuvor ein virtuelles Bett in der App im entsprechenden Raum platziert hat.

Die Navigation des Dreame L40 Ultra erfolgt über einen Laserturm in Kombination mit einer Objekterkennung, die durch strukturiertes Licht und eine RGB-Kamera unterstützt wird. Diese Kombination ermöglicht eine präzise Kartierung der Wohnräume und eine effektive Hinderniserkennung. Der Roboter erkennt in den meisten Fällen selbst kleine Hindernisse wie Kabel und umgeht sie recht geschickt. Das klappte bei uns im Test gefühlt sogar noch etwas besser als beim X40 Ultra. Allerdings braucht das L-Modell dafür insgesamt etwas mehr Zeit. Definitiv besser funktioniert beim L40 Ultra die Teppicherkennung. Denn während der X40 Ultra im Test Teppiche auf gleichfarbigem Untergrund einfach nicht als Teppich erkannte, klappt das beim L40 Ultra immer.

Die ausfahrbare Seitenbürste sorgt dafür, dass auch Ecken und Kanten gründlich gereinigt werden. Gleiches gilt für den rechten Wischmopp, der am Rand oder in Engstellen ebenfalls ausgefahren werden kann. Neben der Hauptbürste wird zudem auch die Seitenbürste angehoben, sobald der Roboter eine größere Flüssigkeitsansammlung erkennt. So wird effektiv vermieden, dass beides mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt. Stattdessen versucht der Roboter, die Flüssigkeit mit den Mopps aufzuwischen. Hier sollte man bei einem Durchgang grundsätzlich keine Wunder erwarten. Wer einen großen Kaffeebecher umwirft, muss damit rechnen, dass die Aufnahmefähigkeit der beiden Mopps schnell erschöpft ist, woraufhin der Kaffee zu einem guten Teil eher verteilt als aufgenommen wird. Dreame spendiert dem L40 Ultra dafür eine Funktion, anhand derer der Roboter selbstständig zu derart verschmutzten Bereichen zurückkehrt und sie erneut reinigt.

Die Seitenbürste des Dreame L40 Ultra kann ausgefahren und angehoben werden |

Mit einer Saugleistung von 11.000 Pascal gehört der Dreame L40 Ultra zu den leistungsstärksten Modellen auf dem Markt, lediglich der Roborock Qrevo Curv (Testbericht) überrascht in der jüngeren Vergangenheit mit einem Sprung der Saugkraft auf 18.000 Pa. Im Test zeigte der Roboter sehr gute Reinigungsleistung auf Hartböden und Teppichen. Selbst hartnäckiger Schmutz und Tierhaare wurden zuverlässig entfernt, wobei uns die im Lieferumfang enthaltene Tricut-Bürste gerade bei Tierhaaren noch besser gefallen hat. Sie entfernt nicht nur festgetretene Haare von Teppich besser, sondern zerschneidet lange Haare zudem mit ihrer "Messerreihe", sodass sie sich nicht um die Bürste wickeln können sollen. Im Test klappte das zwar nicht zu unserer vollständigen Zufriedenheit, da sich immer noch Haare an der Bürste festsetzen. Im Vergleich zur vorinstallierten Gummibürste werden die Haare bei der Tricut-Bürste allerdings tatsächlich gekürzt, womit sie vermutlich früher oder später doch komplett aufgesaugt werden können. Im Test setzte sich diese Bürste zumindest auch bei längerem Gebrauch nicht weiter zu, sondern der "Haarpegel" hielt sich in etwa auf einem Niveau. Dank der ausfahrbaren Seitenbürste kommt der L40 Ultra zudem deutlich besser in Ecken, als Modelle ohne solch ein Pendant.

Die Wischfunktion des Dreame L40 Ultra ist durch die rotierenden Wischmopps theoretisch besonders effektiv. Die Mopps rotieren mit bis zu 180 Umdrehungen pro Minute und werden auf den Boden gepresst, um auch hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Bei Bedarf können die Mopps angehoben werden, um Teppiche zu schonen, alternativ lässt der Roboter die Mopps in der Station zurück – je nach Einstellung in der umfangreichen App. Für bessere Wischergebnisse liegt dem Lieferumfang eine Reinigungsflüssigkeit bei, die in den dafür vorgesehenen Tank hinter der Blende für die Absaugung kommt. Die Station dosiert dann Wasser und Reinigungsmittel automatisch.

Die Wischleistung ist insgesamt sehr gut, auch wenn eingetrocknete Flecken manchmal eine zweite Reinigung erfordern. Das Gesamtergebnis hat uns überzeugt, gefühlt bleibt die Saug- und Wischleistung trotzdem minimal hinter dem X40 Ultra zurück. In einem normalen Haushalt dürfte das aber nicht weiter auffallen. Spannend ist die Funktion der Flüssigkeitserkennung. Dadurch werden Haupt- und Seitenbürste angehoben, um nicht nass zu werden. Das funktionierte im Test zuverlässig. Dank des ausfahrbaren Mopps ist die Randreinigung zudem ordentlich.

Die Reinigungsstation des Dreame L40 Ultra ist ein echtes Highlight. Sie wäscht die Wischmopps mit bis zu 65 °C heißem Wasser und trocknet sie anschließend mit heißer Luft. Wahlweise bestimmen Roboter und Station selbstständig, wie heiß das Wasser für die Reinigung sein muss – nämlich anhand der Auswertung des Schmutzwassers. Das kann dabei helfen, Energie zu sparen. Auch eine Reinigung mit weniger heißem Wasser verhindert unangenehme Gerüche und die Bildung von Keimen. Die Station saugt den Staubbehälter des Roboters automatisch ab, sodass man sich um die Entleerung nur alle paar Wochen kümmern muss. Optional kann die Station an die Wasserversorgung angeschlossen werden, um die Wassertanks automatisch zu befüllen und zu entleeren.

Der Akku des L40 ist etwas schwächer als beim X40. Damit erreicht er entsprechend nicht ganz die Flächenleistung wie das Topmodell, bei uns im Test erreichte der L40 Ultra aber immer noch ordentliche 120 m² (brutto), auch wenn das nicht ganz für die komplette Etage reichte. Wie die Konkurrenz auch fährt der L40 aber selbstständig zum Zwischenladen zurück zur Station und setzt die Reinigung später automatisch fort.

Der Dreame L40 Ultra ist bei Amazon derzeit ab rund 1199 Euro zu bekommen. Der X40 Ultra ist dort mit 1499 Euro immer noch deutlich teurer.

Der Dreame L40 Ultra ist ein beeindruckender Saug-Wischroboter, der in fast allen Bereichen überzeugt. Saug- und Wischleistung sind klasse, die Navigation ist präzise und Hindernisse werden gut erkannt. Die selbstreinigende Station sorgt für die erfolgreiche Selbstreinigung dafür, dass Nutzer kaum noch Zeit mit der Wartung des Gerätes verbringen müssen und der eigene Sprachassistent runden das Gesamtpaket ab.

Allerdings verstehen wir die Sinnhaftigkeit dieses Modells nicht so richtig. Der L40 Ultra ist deutlich günstiger als der X40 Ultra, gleichzeitig aber fast gleich gut – warum? Interessenten freut es: Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken und vielseitigen Saugroboter ist, der wird mit dem Dreame L40 Ultra bestens bedient und spart auch noch ein paar Euro im Vergleich zum angeblichen Topmodell.

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