China hat ein weiteres großes Militärmanöver vor der Küste Tawains begonnen. Die Übung sei eine "ernste Warnung" an Kräfte, die eine Unabhängigkeit der Insel förderten.
29. Dezember 2025, 4:27 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP, Reuters, dpa, vsp
China hat erneut eine groß angelegte Militärübung rund um Taiwan begonnen. Die Manöver seien als "ernste Warnung" vor separatistischen und "sich von außen einmischenden" Kräften zu verstehen, die Taiwans Unabhängigkeit fördern wollten, hieß es in einer Erklärung des Ostkommandos der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Es handele sich um eine legitime und notwendige Aktion, um die Souveränität und nationale Einheit Chinas zu wahren.
Geübt werde im Luft- und Seeraum rund um Taiwan. Im Fokus stünden Patrouillen zur Gefechtsbereitschaft, das Erlangen umfassender Überlegenheit sowie die Blockade wichtiger Häfen und Gebiete. Die Manöver finden unter dem Codenamen "Mission Gerechtigkeit 2025" statt, teilte Armeesprecher Shi Yi mit.
See- und Luftgebiete bleiben zehn Stunden lang gesperrt
In einer separaten Mitteilung kündigte die Volksbefreiungsarmee an, ab Dienstag Schießübungen in fünf ausgewiesenen Zonen rund um Taiwan abzuhalten. Unbeteiligte Schiffe und Flugzeuge sollten diese Bereiche meiden. Der See- und Luftraum werde ab 8.30 Uhr Ortszeit für zehn Stunden gesperrt.
Taiwan verurteilte die neuen Militärübungen. Chinas Vorgehen untergrabe die Sicherheit und Stabilität in der Region und stelle eine offene Herausforderung für internationales Recht und die internationale Ordnung dar, sagte eine Sprecherin des Präsidialamts. Die taiwanischen Streitkräfte und Sicherheitsbehörden seien über die Lage umfassend informiert und vorbereitet.
China führt immer wieder Manöver rund um Taiwan durch. Es ist jedoch das erste Mal, dass China öffentlich erklärt, das Manöver ziele auch auf die "Abschreckung" einer ausländischen militärischen Einmischung ab.
Japan und die USA hatten Chinas Führung verärgert
Das neue Manöver folgt auf Spannungen mit den USA und Japan. Die japanische Ministerpräsidentin Sanae Takaichi hatte die chinesische Staatsführung im November irritiert, als sie sagte, ein möglicher Angriff Chinas auf Taiwan könnte eine militärische Reaktion Japans auslösen. Kurze Zeit später hatten die USA neue Waffenlieferungen an Taiwan im Wert von 11,1 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der geplante US-Rüstungsdeal soll Mittelstreckenraketen, Haubitzen und Drohnen umfassen. Wenn der US-Kongress zustimmt, wäre es das größte jemals von den Vereinigten Staaten an Taiwan verkaufte Waffenpaket.
Die gerade gestarteten Manöver sind die ersten größeren chinesischen Militärübungen vor Taiwan seit April. Chinas Armee übt jedoch nahezu täglich mit Kriegsschiffen und Militärflugzeugen in der Region. China zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl Taiwan seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und droht mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege gelingen.

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