Die USA entfernen die Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham um Syriens neuen Präsidenten von ihrer Terrorliste. US-Präsident Trump will dem Land "eine Chance geben".
8. Juli 2025, 5:43 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, htg
Nach der Beendigung der Sanktionen gegen Syrien heben die USA nun auch die Einstufung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) um den neuen syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa als ausländische Terrororganisation auf. Er "widerrufe die Einstufung der Al-Nusrah-Front, auch bekannt als Hay'at Tahrir al-Sham (und andere Alias-Namen), als ausländische Terrororganisation", sagte US-Außenminister Marco Rubio. Er habe die Entscheidung bereits am 23. Juni mit Justizministerin Pam Bondi und Finanzminister Scott Bessent abgestimmt, teilte Rubio mit. Mit dem Schritt wolle man die "positiven Maßnahmen der neuen syrischen Regierung" anerkennen.
Nach dem Sturz des langjährigen syrischen Diktators Baschar al-Assad richten die USA ihre Syrienpolitik neu aus. Bereits am 30. Juni hatte Trump viele Wirtschaftssanktionen gegen das ehemalige Bürgerkriegsland per Dekret aufgehoben. Zuvor hatte sich der US-Präsident auf seiner ersten Auslandsreise seiner zweiten Amtszeit in den Nahen Osten mit al-Scharaa in Saudi Arabien getroffen.
Die von al-Scharaa angeführte HTS war wegen ihrer früheren Verbindungen zu Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft worden – damals noch unter dem Namen Al-Nusra-Front, von der sich die HTS im Jahr 2017 abspaltete. Die HTS führte die Offensive an, die Assad im Dezember zur Abdankung und zur Flucht aus Syrien zwang.
Am Rande des Treffens mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Weißen Haus sagte Trump, er sei beeindruckt von al-Scharaa. "Wir haben die Sanktionen aufgehoben, weil wir ihnen eine Chance geben wollen", sagte Trump mit Blick auf Syrien und dessen neue Regierung.