Al-Faschir im Sudan steht weiter unter Beschuss der RSF-Miliz. Laut Klinikangaben wurden erneut Dutzende Zivilisten getötet oder verletzt.
Bei einem schweren Angriff auf die sudanesische Stadt Al-Faschir in der Krisenregion Darfur sind am Samstag laut Angaben aus Gesundheitskreisen mindestens 17 Zivilisten getötet und 25 verletzt worden. Der Beschuss wird der RSF-Miliz zugeschrieben. Die tatsächliche Zahl der Opfer könnte deutlich höher liegen, da viele Tote nicht in Krankenhäuser gebracht, sondern direkt bestattet worden seien.
Bereits wenige Tage zuvor waren bei einem Angriff der RSF auf ein Flüchtlingslager nördlich von Al-Faschir nach Angaben von Rettungskräften über 40 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Stadt ist die letzte größere Ortschaft in Darfur, die noch unter Kontrolle der sudanesischen Armee steht.
Al-Faschir wird seit Mai 2024 von der RSF-Miliz belagert. Die Versorgungslage ist katastrophal, humanitäre Hilfe erreicht die Stadt nicht. Laut Angaben aus dem regionalen Gesundheitsministerium sind allein in der vergangenen Woche mindestens 63 Menschen verhungert – überwiegend Frauen und Kinder.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warnt, dass Tausende in der Stadt vom Hungertod bedroht seien. Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee unter General Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz von Mohamed Hamdan Daglo. Während der Norden und Osten unter Militärkontrolle stehen, beherrscht die RSF weite Teile des Südens und nahezu ganz Darfur.
Zusätzlich verschärft ein schwerer Cholera-Ausbruch die humanitäre Lage im Land. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen starben in der vergangenen Woche mindestens 40 Menschen an der Krankheit.