Es war ein packender Pokalabend, den sich Eintracht Braunschweig und der VfB Stuttgart am Dienstag lieferten. Nach 120 Minuten plus Elfmeterschießen zogen die Löwen schlussendlich den kürzeren - und dürfen doch mächtig stolz sein, wie Kapitän Sven Köhler unterstrich.

Lukas Frenkert verschoss am Dienstagabend den entscheidenden Elfmeter. picture alliance/dpa
"Ich will heute keinen nach Hause gehen sehen, der traurig ist", stellte Köhler am späten Dienstagabend bei Sky klar. Mit seinen Teamkollegen musste sich der 28-Jährige dem VfB Stuttgart geschlagen geben, doch aus dem Gesicht des Mittelfeldspielers sprach der Stolz über die Leistung, die die Eintracht über 120 packende Minuten voller Wendungen und schlussendlich dem knappen Scheitern im Elfmeterschießen gezeigt hatte.
Erst der insgesamt 20. Versuch vom Punkt brachte die Entscheidung zugunsten des Favoriten, der sich über die gesamte Spielzeit einem ebenbürtigen Gegner gegenübersah, der trotz aller Rückschläge einfach nicht kleinzubekommen schien. Die frühe Braunschweiger Führung konterte der VfB zwar postwendend, auf den eigenen Führungstreffer nach einer Stunde hatte die Eintracht in Person von Fabio Di Michele Sanchez mit zwei Traumtoren die Antwort parat. Und auch gegen den Ausgleich der Schwaben sowie die folgende Führung in der Verlängerung lehnten sich nimmermüde Löwen auf, um das Elfmeterschießen zu erzwingen.
Und auch wenn dieses "Wahnsinns-Fußballspiel" (Köhler) aus Braunschweiger Sicht schlussendlich ein bitteres Ende nahm, so konnte Köhler dem Spiel dennoch ausschließlich positive Erkenntnisse abgewinnen. "Ich glaube, man kann einfach nur den Hut ziehen vor unserer Mannschaft", fand der Kapitän. "Man kann traurig sein in der Mannschaft, dass wir es heute nicht ganz geschafft haben, das Spiel über die Ziellinie zu bringen. Aber: Jeder Einzelne, der es mit Eintracht Braunschweig hält, sollte heute mit einem Lächeln nach Hause gehen."
Köhler: "Wir haben gezeigt, dass wir die neue Eintracht sind"
Dabei erinnerte er an nicht allzu lang vergangene Zeiten, als die Braunschweiger noch im Mai vor dem Abstieg in die 3. Liga gestanden hatten und sich erst in der Relegation zu retten vermochten. "Wenn ich mich zurückerinnere, vor acht bis zehn Wochen standen wir hier live im Fernsehen, in der Relegation kurz vor der 3. Liga und ich glaube, heute haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Wir haben gezeigt, dass wir die neue Eintracht sind, mit einem Altersdurchschnitt von unter 24 Jahren - und wir haben für mich heute ein überragendes Fußballspiel geliefert."
Abschließend schob Köhler nach: "Ich glaube, Stuttgart kann heute dem lieben Gott danken."
kmx