Stroot über Rom: "Wir fanden sie vor zwei Jahren schon erwachsen"

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Am Dienstag darf der VfL Wolfsburg erstmals seit fast anderthalb Jahren wieder in der Champions League auflaufen. Trainer Tommy Stroot macht eine " riesige Gier" aus - und hat seine Wetterlehren aus der Toskana mitgenommen.

 Tommy Stroot und der VfL Wolfsburg.

Nach einem Jahr zurück in der Champions League: Tommy Stroot und der VfL Wolfsburg. IMAGO/Eibner

Welche Schlüsse er aus den frischen Erfahrungen mit einem italienischen Team ziehen könne, wurde Tommy Stroot am Montagmorgen gefragt. "Dass das Wetter nicht immer gut ist, ist das einzige", antwortete der Trainer des VfL Wolfsburg lächelnd.

Während des 7:0-Hinspielsiegs bei der AC Florenz in den Play-offs zur Champions League hatte es nämlich, untypisch für die Toskana, geregnet. Stroot schob aber noch eine ernstgemeinte Antwort hinterher. Die Saison in Italien sei noch - wie in Deutschland - sehr jung.

"Wir sehen, dass Rom eine reifere Mannschaft stellt als Florenz", bewertete Stroot den nun anstehenden Gegner höher als den vergangenen. Auch wenn die Fiorentina in der Tabelle der Serie A femminile nach fünf Spieltagen besser dasteht als die AS Rom.

Kumagai und Hanshaw wechselten aus der Bundesliga nach Rom

Am Dienstag (18.45 Uhr) ist der VfL zum Start in die Königsklasse eben genau dort zu Gast. Allzu lange her sind die letzten Duelle mit diesem Gegner nicht. Auch in der Gruppenphase vor zwei Jahren ging es nämlich gegen Rom (1:1 auswärts, 4:2 zu Hause aus VfL-Sicht).

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"Wir fanden sie von der Art und Weise, wie sie spielen, vor zwei Jahren schon sehr, sehr erwachsen", sagte Stroot. Die AS spiele "italienisch, abgezockt in gewissen Momenten".

Seitdem habe sie "gewisse Erfahrung dazugewonnen, unter anderem mit Saki Kumagai", der früheren Bayern-Defensivkraft. Auch die Frankfurterin Verena Hanshaw wechselte im Sommer nach Rom.

Im Vorjahr ließen die Bayern zweimal Punkte gegen Rom

Stroot weiß, "dass dieses Spiel für viele, die von außen drauf schauen, das Spiel sein wird, was vielleicht die Viertelfinal-Qualifikation ausmachen könnte". Olympique Lyon gilt in Gruppe A als Favorit, Galatasaray Istanbul als Außenseiter. Und dann wären da eben noch Rom und Wolfsburg.

"Wer aber die letzten Jahre gesehen hat, wie Gruppenphasen so gelaufen sind, auch im letzten Jahr mit den Bayern", führte Stroot aus, "der weiß auch, dass nicht alles immer so ist wie auf dem Papier." Die Münchnerinnen waren überraschend gescheitert, übrigens in einer Gruppe mit der AS Rom. Die Italienerinnen kamen auch nicht weiter, trotzten dem FC Bayern aber zwei Remis ab.

Während der VfL auf dem Sofa zuschauen musste. Erstmals überhaupt. "Dieses Einmal-nicht-dabei-sein hat in der Gruppe eine riesige Gier kreiert", berichtete Stroot. Auf Marina Hegering, gegen Leipzig angeschlagen ausgewechselt, wird er am Dienstag voraussichtlich bauen können.

Beerensteyn, Linder und Hendrich kehren wohl zurück

Luca Papp war am Montag beim Abschlusstraining teilweise dabei, ist aber ebenso keine Option wie schon zuletzt Ariana Arias, Kristin Demann, Camilla Küver und Caitlin Dijkstra. Gut möglich, dass Lineth Beerensteyn nach ihrem Jokereinsatz samt Tor gegen RB Leipzig (5:0) in die Startelf zurückkehrt.

Stroot wies darauf hin, dass "vor allem unsere offensiven Außenbahnen immer wieder gefragt sind, sehr viele Meter zu absolvieren, sehr viel Intensität ins Spiel reinzubringen". Da sei das Durchwechseln eingeplant. Sarai Linder dürfte wieder anstelle von Nuria Rabano links hinten starten, ebenso Kathrin Hendrich zentral statt Chantal Hagel.

Paul Bartmuß

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