„Stiefkind aller bisherigen Bundesregierungen“: Gysi fordert Entschuldigung bei Ostdeutschen

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Linken-Politiker Gregor Gysi verlangt von der Bundesregierung eine Entschuldigung bei den Ostdeutschen für Versäumnisse nach der Deutschen Einheit vor 35 Jahren. Der Osten „war das Stiefkind aller bisherigen Bundesregierungen“, sagte er beim Bundesparteitag in Berlin.

Es sei in Ostdeutschland viel saniert worden. „Aber sie haben die DDR auf Staatssicherheit und Mauertote reduziert. Das gab es, das muss aufgearbeitet werden – aber sie haben sich für das Leben in der DDR nie interessiert“, sagte Gysi.

„Wenn man nur das Ampelmännchen, das Sandmännchen und den grünen Abbiegepfeil übernimmt, nichts anderes, dann sagt man den Ostdeutschen, dass sie nichts geleistet haben“, fügte er hinzu. Die Demütigung sitze tief. „Es wird Zeit, dass sich eine Bundesregierung dafür mal entschuldigt. Das gäbe einen Schub in Richtung innere Einheit.“

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Gysi sagte auch, mehr als 40 Parteien seien zur Bundestagswahl zugelassen worden. „Aber wir haben nur einen Gegner, der Gegner heißt AfD. Punkt.“ Die AfD sei unsozial und „eine Kriegspartei“. Gysi schloss seine Rede mit den Worten: „Lassen wir nicht zu, dass dieses Land wieder rechtsextrem wird. Das haben wir nicht verdient. Und das können wir uns auch nicht leisten.“

Gysi hat gemeinsam mit den langjährigen Linken-Politikern Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow die „Mission Silberlocke“ gestartet. Alle drei wollen Direktmandate gewinnen. Dann könnte die Linke in den Bundestag einziehen, auch wenn sie bei den Zweitstimmen unter fünf Prozent bliebe.

Bartsch sagte, keine Stimme für die Linke sei verschenkt. Die Partei werde die drei Mandate erringen. Er wolle dabei „eine ostdeutsche Physikerin“ zitieren: „Wir schaffen das.“ Gemeint war offenbar die frühere Kanzlerin Angela Merkel und ihre Aussage zur Aufnahme von Flüchtlingen 2015. (dpa)

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