Unter Pellegrino Matarazzo fand sich Anton Stach - eigentlich zentraler Mittelfeldspieler - häufig in der Innenverteidigung wieder. Der neue TSG-Coach Christian Ilzer will den 26-Jährigen wieder ins Mittelfeld vorziehen. Stach freut sich darüber, er hat auf der defensiveren Position aber auch einiges gelernt.
Anton Stach steht aktuell bei 103 Spielen in der Bundesliga. IMAGO/DeFodi Images
Schon kurios: Auf der Sechs hatte Anton Stach vor zwei Jahren zwei Länderspiele gemacht. Um auch in Klub dort zu spielen, war der 26-Jähige vor einem Jahr für elf Millionen Euro von Mainz zur TSG gewechselt. Dort wurde Stach zuletzt aber zum Innenverteidiger umgeschult. Doch der neue Trainer Christian Ilzer stellte alles auf Null - und Stach wieder auf die Sechs. Und das kam so:
Wie und wann genau haben Sie erfahren von der Systemumstellung und Ihrer Rückversetzung ins Zentrum, Herr Stach?
Nach dem Trainerwechsel von Pellegrino Matarazzo zu Christian Ilzer hatte ich unter anderem ein längeres Gespräch mit unserem Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker, in dem er mir bereits angedeutet hatte, dass wir unter Ilzer womöglich auf Viererkette umstellen werden und sie mich somit künftig sehr wahrscheinlich wieder eher auf der Sechs sehen.
Ich habe mich ganz besonders darüber gefreut, wenn wir mal zu null gespielt haben. Dieses Mindset habe ich jetzt wirklich tief in mir drin.
Hand aufs Herz: Wie erleichtert sind Sie?
Als Innenverteidiger war jetzt auch nicht alles schlecht. Im Gegenteil. Ich habe mich mit der Zeit sogar immer mehr mit der Rolle angefreundet und konnte im Laufe der Zeit zeigen, dass ich auch dort gut performen kann. Aber natürlich hat es mir grundsätzlich gefehlt, auch mal häufiger mit nach vorne zu gehen, um mehr offensiven Einfluss zu haben. Deswegen freue ich mich schon, jetzt wieder weiter vorne zu spielen.
Stach will zurück ins DFB-Team
Können Sie jetzt auch wieder andere Ziele Richtung Nationalelf angreifen?
Auf jeden Fall. Das ist mein großes Ziel und das möchte ich unbedingt angehen.
Hat Ihnen der Abstecher nach hinten trotzdem etwas gebracht?
Für mein defensives Grundverständnis war es auf jeden Fall super. Oder wie ich mich im Eins-gegen-Eins richtig verhalten muss. Aber auch mental hat mich diese Position extrem weitergebracht. Dieses unbedingte verteidigen wollen, das in den Kopf zu bekommen - dafür war die Innenverteidigerposition richtig gut. Ich habe mich beispielsweise wirklich ganz besonders darüber gefreut, wenn wir mal zu null gespielt haben. Dieses Mindset habe ich jetzt wirklich tief in mir drin.
Wird also Mainz am Sonntag erleben, warum Sie damals nach Hoffenheim gewechselt sind?
Ich freue mich jedenfalls sehr auf das Spiel. Denn wir haben dort aus der letzten Saison ja schon noch eine kleine Rechnung offen. Ich hoffe einfach, dass wir den Schwung jetzt mitnehmen können und nach einem hoffentlich erfolgreichen Europa-League-Spiel in Braga, trotz der kurzen Regenerationszeit, auch in Mainz ein gutes Spiel machen werden.
Michael Pfeifer