Sozialproteste in Frankreich: Ihr Ziel: ganz Frankreich lahmlegen

Artikelzusammenfassung

Eine diffuse und radikale Bewegung plant, Frankreich am 10. September mit Streiks und Blockaden lahmzulegen, um gegen den harten Sparkurs der Regierung zu protestieren. Die Kampagne "Bloquons tout" ruft zum Boykott von Geschäften mit niedrigen Sozialabgaben und zur Besetzung von Rathäusern auf. Trotz teils radikaler Forderungen unterstützt die gesamte Opposition die Bewegung, während Gewerkschaften zögern. Hinter der Bewegung bleibt jedoch unklar, wer steckt, und Premier Bayrou steht vor einer Vertrauensfrage angesichts des umstrittenen Haushaltsplans. Die Bewegung knüpft an die Gelbwestenproteste an und könnte zu einem politischen Erdbeben in Frankreich führen.

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Diese politische Bewegung ist diffus und radikal zugleich. Ihr Ziel: Frankreich lahmlegen, um damit den harten Sparkurs der Regierung von François Bayrou zu stoppen. Auch der Tag X ist schon bestimmt. Am 10. September sollen Protestaktionen das ganze Land erfassen. "Bloquons tout" – alles blockieren, lautet der Leitspruch der Kampagne, die seit Monaten in Frankreich viral geht und immer populärer wird. 

Es geht um Streiks, Straßenblockaden und auch um Boykottaufrufe. So soll ab dem 10. September niemand mehr in Geschäften und großen Supermarktketten einkaufen, die niedrige Sozialabgaben zahlen und ihre Mitarbeiter ausbeuten. Bankkunden werden aufgefordert, ihr Geld von Großbanken abzuziehen und auf Konten von Genossenschafts- oder sozial engagierter Banken zu überweisen. Zudem wollen Anhänger der Bewegung Rathäuser und Präfekturen friedlich besetzen. Andere Anhänger der Kampagne fordern auch Gerechtigkeit, also bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, für "les essentiels" – jene Arbeiter, die spätestens seit der Coronapandemie als unentbehrlich gelten, etwa Kassierer oder Pflegerinnen.