Solarbetriebene Höhendrohne Horus A für militärische Anwendungen getestet

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Das US-Luftfahrtunternehmen AeroVironment hat eine verbesserte Version seiner Höhendrohne Sunglider mit der Bezeichnung Horus A für militärische Anwendungsbereiche in einem Flugtest erprobt. Die solarbetriebene Drohne kann eine Nutzlast von etwa 68 kg bis in die Stratosphäre tragen.

Die getestete Version der Sunglider Horus A hat eine Spannweite von 78 m. Wo und zu welchem Zeitpunkt die Tests stattfanden, sagte das Unternehmen nicht. Sie fanden zusammen mit dem US-Militär und der US-Luftaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) statt. Es handelt sich bei der Horus A um eine erweiterte Version der eigentlich für die zivile Nutzung gedachten Höhendrohne Sunglider, die 2019 vorgestellt wurde.

Auf der Oberseite der Tragflächen befinden sich durchgängig Solarmodule, die die Elektromotoren der Drohne antreiben. Die Systemleistung soll nun auf 1,5 kW erhöht worden sein, schreibt das Unternehmen. Damit soll die Drohne monatelang ununterbrochen in der Luft bleiben können, ohne dass die Akkus am Boden nachgeladen werden müssen. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei etwa 110 km/h. Die Horus A soll bei den Flugtests bis zu 62.500 Fuß (etwa 19.050 m) hoch geflogen sein und ein Gebiet von rund 200 km im Durchmesser abgedeckt haben. Zur Flugdauer machte AeroVironment keine Angaben.

Auch das Design der Horus-A-Drohne sei verändert worden, unter anderem, um eine höhere Nutzlast aufnehmen zu können. Getestet wurden etwa ein Radar- und ein Funksystem für den militärischen Einsatz. Mit an Bord befinden sich satellitengestützte Funk- und Avioniksysteme, die eine Kommunikation und Netzwerkerweiterung, eine sichere Positionsbestimmung, Navigation und Zeitmessung, Überwachung und Aufklärung sowie Tiefenerkundung ermöglichen. Gesteuert wird die Drohne über ein satellitengestütztes Funksystem.

Das Ziel des US-Militärs ist es, die Horus A zur Erweiterung von Kommunikationsnetzwerken sowie zur Aufklärung und Überwachung einzusetzen. Die Drohne kann dazu über einen längeren Zeitraum in hoher Höhe operieren. Zudem ist beabsichtigt, über die Horus A Schwärme militärischer Kampfdrohnen, wie etwa die Switchblade 600, zu koordinieren.

Unklar ist, wann die Horus A einsatzbereit sein wird. Die Horus A hat ein spezielles FAA-Luftertüchtigungszertifikat und eine Genehmigung der US-Armee erhalten, um sie im nationalen Luftraum der USA ausprobieren zu können.

(olb)

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