So will der VfB Fener knacken

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Mit Fenerbahce und dem VfB Stuttgart treffen zwei Teams aufeinander, die sich in einem Flow befinden. Sebastian Hoeneß möchte am Bosporus mit den gewohnten Stilelementen punkten.

 VfB-Trainer Sebastian Hoeneß beim Abschlusstraining am Mittwochabend im Sükrü Saracoglu Spor Kompleksi.

Erste Eindrücke von Fenerbahces Stadion: VfB-Trainer Sebastian Hoeneß beim Abschlusstraining am Mittwochabend im Sükrü Saracoglu Spor Kompleksi. picture alliance / Baumann / Michael Treutner

Aus Istanbul berichtet Benni Hofmann

"Wir haben Ideen. Wir wollen versuchen, den Ball schnell in unsere Reihen zu bekommen", sagte der Trainer des VfB Stuttgart im Vorfeld des Gastspiels bei Fenerbahce an diesem Donnerstagabend (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Das Rezept von Sebastian Hoeneß: Den Kontrahenten ein Stück weit mit seinen eigenen Waffen schlagen, denn: "Das ist eine Mannschaft, die selbst gerne den Ball hat und nicht gerne verteidigt. Genau in diese Situationen wollen wir sie bringen."

"Es ist relativ klar, wie er spielen wird. Und wir auch."

Dass er dabei weitgehend aus dem Vollen schöpfen kann, ist natürlich ein Vorteil. Mit Ausnahme von Ermedi Demirovic (Fußverletzung) und Jamie Leweling (muskuläre Probleme) muss keine Kraft aus dem üblichen Stamm passen. Hoeneß hat, soviel lassen seine Worte von der Spieltags-Pressekonferenz am Mittwochabend schließen, auch schon im Kopf, welches Personal er aufs Feld schicken wird. Mit Blick auf seinen Gegenüber Domenico Tedesco, der den Istanbuler Traditionsklub im September übernommen hat und mit vier Siegen, drei Remis sowie einer Niederlage eine gute Zwischenbilanz vorzuweisen hat, erklärte er: "Es gibt bei ihm wie bei uns zwei, drei offene Personalien. Ansonsten ist relativ klar, wie er spielen wird. Und wir auch."

Gerade ob der offensiven Qualitäten der Gastgeber böte eine Aufstellung mit drei Innenverteidigern wie zuletzt beim 3:0 beim VfL Wolfsburg gewisse Optionen, um hohes Pressing mit vielen Spielern im Aufbau ins Leere laufen zu lassen und dann schnell umzuschalten. Dass Bilal El-Khannouss als Tempomacher und Ideengeber im letzten Drittel sowie Angelo Stiller als Taktgeber und Mann für die tödlichen Pässe sich derzeit in Topform befindet, dürfte keinesfalls schädlich sein.

VfB ist in der Bundesliga Zweite-Halbzeit-Spitzenreiter

Auffällig: Gerade in der Schlussphase hat Fenerbahce auch unter Tedesco Probleme, den intensiven Stil des Deutschen sind Kerem Aktürkoglu, Sebastian Szymanski, Talisca & Co. (noch) nicht gewohnt. Darauf angesprochen, gab sich Hoeneß zurückhaltend: "Ich kann nicht sagen, ob das eine Schwäche ist, sondern will mehr über uns sprechen. Wir wollen sie über unsere Intensität, unsere Art Fußball zu spielen, beeindrucken." Sollte es aber eine enge Schlussphase geben, darf der VfB trotz der erwartet heißen Atmosphäre mit breiter Brust in diese hineingehen: In einer Tabelle, in der nur die Ergebnisse der jeweils zweiten Hälfte berücksichtigt sind, lägen die Schwaben in der Bundesliga mit 18 Zählern auf Rang eins. Was für ihre Physis und Mentalität spricht.

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