Singapur: Ende einer Ära - Letztes Pferderennen nach 181 Jahren

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Nach einer mehr als 180-jährigen Geschichte ist der Pferderennsport in Singapur zu Ende gegangen. Der Singapore Turf Club veranstaltete am vergangenen Samstag vor 10.000 Zuschauern sein letztes Pferderennen, bevor er die 120 Hektar große Rennbahn im Jahr 2027 an die Regierung zurückgibt.

Pferderennen haben in Singapur eine lange Geschichte, die bis in die Kolonialzeit zurückreicht. Das erste Rennen fand 1843 statt, um den 24. Jahrestag der britischen Kolonialherrschaft in Singapur zu begehen, so der Club. 1972, sieben Jahre nach der Unabhängigkeit Singapurs, war der Turf Club Gastgeber für die britische Königin Elisabeth II. – 26.000 Besucher kamen, um die königliche Familie zu sehen.

Das Publikum beim finalen Veranstaltungstag reichte von konzentrierten Zockern in kurzen Hosen, die mit einer Zigarette zwischen den Lippen ein Rennheft in der Hand hielten, bis hin zu Frauen mit Hüten und Fascinators, leichtem Kopfschmuck.

Der Turf Club ist die einzige Pferderennbahn der Finanzmetropole, die nur über wenig Land verfügt. Das Gelände soll nun umgewandelt und neu gestaltet werden. Das Land wird an die Regierung übergeben, um den Bedarf an Wohnraum, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu decken, wenn die Bevölkerung wächst. Singapur ist kleiner als New York City und beherbergt sechs Millionen Menschen.

Als die Schließung im Juni vergangenen Jahres angekündigt wurde, erklärte der Singapore Turf Club, dass die Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen seien.

An den Renntagen kamen 2010 durchschnittlich 11.000 Besucher, 2019 waren es nur noch 6.000 und 2.600, als die Rennbahn nach der Pandemie wieder eröffnet wurde. Die fünfstöckige Tribüne bietet Platz für 30.000 Zuschauer.

Der Turf Club in Kranji im Norden Singapurs war 1999 eröffnet worden. Der Bau der Anlage hatte umgerechnet circa 350 Millionen Euro gekostet.

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