Oury Jalloh verbrannte 2005 in einer Polizeizelle. Bis heute ist der Fall ungeklärt. In einer neuen ARD-Dokuserie sprechen nun auch Beteiligte, die zuvor lange schwiegen.
27. November 2024, 20:38 Uhr
In einem Fall, in dem weniges klar ist, ist zumindest eines gewiss: Oury Jalloh hätte nicht sterben müssen. Zumindest nicht am 7. Januar 2005. Wäre er nicht auf einer Pritsche fixiert gewesen, hätte er nicht sterben müssen. Hätten die diensthabenden Beamtinnen und Beamten auf dem Revier Dessau, Wolfgangstraße 25, auf den Feueralarm gehört, hätte er nicht sterben müssen. Und hätte aus mysteriösen Gründen eine angeblich feuerfeste Matratze nicht lichterloh gebrannt, hätte er nicht sterben müssen.
Fast schon – oder erst – 20 Jahre ist der Tod von Oury Jalloh her, seitdem beschäftigt der Fall Gerichte, Medien, Zivilgesellschaft und die Öffentlichkeit. Doch mit jedem Jahr und jedem Verfahren scheinen sich mehr Fragen als Antworten zu ergeben. Diesem verworrenen Komplex stellt sich nun die ARD mit der sechsteiligen Miniserie Warum verbrannte Oury Jalloh im Rahmen des Formats Crime Time. Über sechs Folgen, die seit gestern in der Mediathek abrufbar sind und im Januar, zum 20-jährigen Todestag Jallohs, auf ARD und MDR ausgestrahlt werden, steigt das Team tief in den Fall ein: Wie kam es zur Festnahme? Was geschah in der Tatnacht auf dem Polizeirevier Dessau? Und wie konnte der aus Sierra Leone geflüchtete und durch eine Duldung in Dessau lebende Jalloh zu Tode kommen?