Sergej Tichanowski: Der Mann, der durch die Hölle gegangen ist

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Überraschend hat Alexander Lukaschneko seinen ärgsten Widersacher Sergej Tichanowski freigelassen. Der belarussische Diktator erwartet nun ein Entgegenkommen des Westens.

25. Juni 2025, 18:58 Uhr

 Nach all den Jahren Einzelhaft muss er erst wieder lernen, wie es ist, mit Menschen zu sprechen.
Nach all den Jahren Einzelhaft muss er erst wieder lernen, wie es ist, mit Menschen zu sprechen. © Petras Malukas/​AFP/​Getty Images

Es gibt noch immer gute Nachrichten, aber sie sehen so aus: Ein abgemagerter Mann sitzt in einem Sessel. In der knochigen Hand hält er ein Mikrofon, neben sich seine Frau. Bis vor ein paar Tagen wusste sie nicht, ob ihr Gatte noch lebt. 

Der Mann heißt Sergej Tichanowski, Ehemann der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Nach fünf Jahren Haft war es seine erste Pressekonferenz, die er in der litauischen Hauptstadt Vilnius am vergangenen Sonntag gehalten hat. Sergej Tichanowski hat die belarussische Hölle überlebt. Hunger, Isolationszelle und tiefste Einsamkeit, keine Gespräche, fünf Jahre lang nicht. Einst war er ein bulliger, großer Typ, der vor nichts Angst zu haben schien. Eloquent konnte er die Menschen in Belarus für sich begeistern und forderte bei der Präsidentschaftswahl 2020 den Diktator Alexander Lukaschenko heraus. Dafür ließ er ihn einsperren. 

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