Klub-WM: Borussia Dortmund besiegt Ulsan HD FC und steht im Achtelfinale

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Auf nach Atlanta: Borussia Dortmund steht bei der Klub-WM im Achtelfinale. Im dritten Gruppenspiel gegen Ulsan HD FC aus Südkorea reichte ein Tor, um den Sieg in der Gruppe F zu feiern. Zum dritten Mal mussten die BVB-Spieler in der Mittagshitze ran, diesmal um 15 Uhr Ortszeit in Cincinnati. Das wird sich nun erstmals ändern, durch den Gruppensieg haben die Dortmunder erstens einen Tag mehr Erholung, zudem wird das letzte Achtelfinale der WM in Atlanta am 1. Juli erst um 21 Uhr Ortszeit (2. Juli 3 Uhr MEZ) angepfiffen. Der Gegner steht noch nicht fest, in der kommenden Nacht werden Inter Mailand und River Plate den Sieg in der Gruppe E unter sich ausmachen, der Tabellenzweite wird dann gegen den BVB antreten.

Ergebnis: Borussia Dortmund schlägt Ulsan, die Werkself des Autokonzerns Hyundai, 1:0 (1:0) und zeigt die bisher beste Leistung bei dieser Klub-Weltmeisterschaft. Im Parallelspiel kam Fluminense nicht über ein 0:0 gegen Mamelodi Sundowns aus Südafrika hinaus, die Brasilianer ziehen als Tabellenzweite dennoch ebenfalls ins Achtelfinale ein.

Nur noch ein Innenverteidiger: BVB-Trainer Niko Kovac baute seine Startelf im Vergleich zum 4:3-Sieg gegen Mamelodi Sundowns auf zwei Positionen um. Die Stammspieler Niklas Süle und Julian Brandt rotierten auf die Bank, dafür kehrten Julian Ryerson und Karim Adeyemi zurück. In Abwesenheit der verletzten Emre Can und Nico Schlotterbeck setzte Kovac trotzdem weiter auf das zuletzt bewährte 3-4-3-System – mit nur noch einem gelernten Innenverteidiger: Waldemar Anton.

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Erinnerungen an Kazan 2018: Vielleicht hat Kovac aber auch einfach ganz tief in die Trickkiste gegriffen. Im Tor von Ulsan HD – Anfang der Neunzigerjahre mal von Eintracht-Legende Cha Bum-kun trainiert, steht mit Jo Hyeon-woo ein routinierter Keeper, den deutsche Fußballfans in schlechter Erinnerung haben dürften. Bei der WM 2018 verlor die deutsche Nationalmannschaft das dritte Gruppenspiel auch 0:2, weil Jo mit sieben Paraden bei 28 deutschen Torschüssen einen glänzenden Tag erwischte und zum Spieler des Spiels gewählt wurde. Damals stand Süle in der deutschen Startelf, Brandt wurde eingewechselt.

 Nur einmal geschlagen, von Daniel Svensson

Torhüter Jo Hyeon-woo: Nur einmal geschlagen, von Daniel Svensson

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Carolyn Kaster / AP

Jo, wirklich gut: Dass der südkoreanische Torwart in den vergangenen sieben Jahren nichts verlernt hat, weiß nun vor allem Serhou Guirassy. Der ansonsten so treffsichere Stürmer des BVB schoss in der ersten Hälfte siebenmal auf das Ulsan-Tor, fünf dieser Chancen vereitelte Jo mit zum Teil starken Paraden. Das Torschussverhältnis von 20:0 für den BVB nach 45 Minuten zeigt allerdings, wie einseitig die Partie insgesamt verlief. Anders als noch gegen Fluminense (0:0) und Mamelodi (4:3) waren die Dortmunder vom Anpfiff weg spielbestimmend, Passschärfe und defensives Umschaltverhalten stimmten – und ein Tor fiel auch: Nach Vorarbeit von Jobe Bellingham schoss Daniel Svensson aus elf Metern ein (36. Minute).

Wer ist hier arrogant? Hans-Joachim Watzke hat es sich nicht nehmen lassen, den BVB in die USA zu begleiten. Schließlich klingt seine Zeit als Geschäftsführer langsam aus. In einem Interview mit der »Sport-Bild« nahm Watzke zu zwei wichtigen Themen Stellung. Einerseits behauptete der 66-Jährige, sich noch nicht entschieden zu haben, ob er sich im November für die Wahl des Vereinspräsidenten aufstellen lässt. Tatsächlich könnte es zu einer Zerreißprobe kommen, wenn er gegen den amtierenden Präsidenten Reinhold Lunow antreten wird, so bestätigte es Watzke nun selbst. Lunow will die Außendarstellung der Borussia wieder stärker an den Werten Klubs orientieren, Watzke steht für sportlichen Erfolg um fast jeden Preis.

Hans-Joachim Watzke

Hans-Joachim Watzke

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Christian Charisius / dpa

Zur allgemeinen Kritik an der Klub-WM, vor allem aus Deutschland, äußerte sich Watzke ebenfalls. Er wünscht sich einen Umgang mit dem Turnier, wie es Fans und Spieler der Teams außerhalb Europas an den Tag legen. »Hier vor Ort bekommen wir mit, wie begeistert die Südamerikaner, die Asiaten und die Afrikaner dieses Turnier begleiten. Für sie hat es einen Wert wie für uns die Champions League«, sagte Watzke. »Vielleicht sind wir Europäer aber auch etwas zu arrogant. Aber diese Arroganz holt uns gerade etwas ein, denn wir sehen nun, wie stark der südamerikanische Fußball ist.« Der asiatische war es an diesem Nachmittag in Cincinnati nicht.

Zweite Hälfte: Von Arroganz war auf Seiten des Bundesligisten in der ersten Hälfte rein gar nichts zu erkennen, doch nach der Pause schien die Hitze im TQL Stadium wieder eine größere Rolle zu spielen. Die Offensivaktionen des BVB wirkten nun fahrig, stattdessen hatte Kang Sang-woo die erste Torchance für den Außenseiter (48.), es sollten noch zwei weitere Torschüsse für Ulsan hinzukommen. Auf Dortmunder Seite zeigten vor allem die Einwechselspieler Julian Duranville und Carney Chukwuemeka Lust auf ein zweites oder drittes Tor, das aber nicht mehr fiel. Beim Engländer Chukwuemeka steht noch nicht fest, ob er im Achtelfinale dabei ist. Seit Leihvertrag endet am 30. Juni, der BVB hätte ihn gerne bis zum Ende der Klub-WM dabei, dafür möchte der FC Chelsea aber wohl eine monetäre Entschädigung haben.

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