Staatsanwaltschaft und Verteidigung zeigten sich zunächst entschlossen, die Jury zu weiteren Beratungen zu veranlassen. Einen Zeitrahmen für die Beratungen der Geschworenen gibt es nicht. Jedes Urteil muss jedoch einstimmig getroffen werden.
Der Prozess hatte vor knapp zwei Monaten begonnen (hier erfahren Sie mehr dazu, wie sich der Diskurs um sexualisierte Gewalt seitdem verschoben hat). Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft dem 55-jährigen Combs vor, Frauen sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sexpartys genötigt zu haben. Keine Einigung erzielten die Geschworenen in der wichtigsten Frage: ob Combs dies mithilfe einer kriminellen Gruppierung tat. Im Falle eines Schuldspruchs droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Combs bestreitet die Vorwürfe und plädiert in allen fünf Anklagepunkten auf nicht schuldig. Sein Verteidiger Marc Agnifilo hatte am Freitag in seinem Schlussplädoyer gesagt, den Klägerinnen gehe es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Geld.
Der Anklage zufolge nutzte Combs dagegen »Macht, Gewalt und Angst, um zu bekommen, was er wollte«. Er habe auf das Schweigen und die Scham seiner Opfer gesetzt, um seine Verbrechen zu vertuschen, so die Staatsanwaltschaft.