LGBTQ: Universität gibt in Streit um trans Athletinnen mit US-Regierung nach

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Die University of Pennsylvania zeigt sich bereit, trans Sportlerinnen aus Frauenteams auszuschließen. Bildungsministerin McMahon begrüßt das, Verbände üben Kritik.

2. Juli 2025, 4:27 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters,

 Die US-Regierung unter Donald Trump schränkt die Rechte von trans Menschen ein.
Ein Mann hält in Washington eine LGBTQ-Fahne: Die US-Regierung unter Donald Trump schränkt die Rechte von trans Menschen ein. © Anna Moneymaker/​Getty Images

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-Regierung hat sich die University of Pennsylvania bereit erklärt, trans Athletinnen aus ihren Frauensportteams auszuschließen. Bildungsministerin Linda McMahon sprach von einem "großen Sieg für Frauen und Mädchen" in den USA. Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Schritt und warfen der US-Regierung vor, die Gesellschaft auf Kosten von trans Menschen zu polarisieren.

Im März hatte die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump, ohne weitere Details zu nennen, angekündigt, 175 Millionen Dollar an Bundesmitteln für die University of Pennsylvania (Penn) zunächst auszusetzen. Wie mehrere US-Medien damals berichteten, war Auslöser des Streits offenbar der Umgang der Universität mit trans Sportlerinnen und Sportlern. Wie die New York Times nun berichtet, ist allerdings unklar, ob die Gelder durch die Vereinbarung wieder der Universität zur Verfügung gestellt werden.  

Die jüngste Entscheidung steht in Zusammenhang mit der früheren Aufnahme der trans Athletin Lia Thomas in das Frauenschwimmteam der University of Pennsylvania. Einige warfen Thomas damals vor, einen unfairen Vorteil zu haben, da sie erst 2019 eine Geschlechtsangleichung begann und zuvor bei den Männern an den Start ging. Thomas löste eine Debatte im Sport aus. Rechtskonservative Politiker in den USA nutzten die Diskussion, um Unterstützung für transfeindliche Gesetze zu generieren.

Gemäß den Bedingungen des Vergleichs wird die Universität nun alle Schwimmrekorde und -titel der von Thomas' Teilnahme betroffenen Sportlerinnen zurückgeben. Die Universität wird demnach zudem ein "personalisiertes Entschuldigungsschreiben" an jede von dem Fall betroffene Schwimmerin schicken. Überdies muss sie eine öffentliche Erklärung abgeben, in der sie festlegt, dass sie "Männern nicht erlaubt, in weiblichen Sportprogrammen zu konkurrieren" oder Einrichtungen von Penn Athletics zu benutzen, die für Frauen bestimmt sind, wie etwa Umkleideräume.

Trump geht seit Amtsbeginn gegen trans Sportlerinnen vor

"Das amerikanische Volk verdient ein Weißes Haus, das sich darauf konzentriert, sicherzustellen, dass jeder Schüler Erfolg hat", sagte Brandon Wolf, Pressesprecher der Menschenrechtsorganisation Human Rights Campaign, laut der New York Times. "Stattdessen ist diese Regierung davon besessen, jungen Menschen das Leben zu erschweren und trans Menschen zum Sündenbock zu machen, damit sie unabhängige Institutionen angreifen können."

US-Präsident Donald Trump hatte im Februar ein Dekret unterzeichnet, das trans Menschen von der Teilnahme am Frauensport ausschließen soll, insbesondere an öffentlichen Schulen und Hochschulen. Bildungseinrichtungen droht seitdem der Entzug von Bundesmitteln, wenn sie trans Athletinnen und Athleten erlauben, in Teams anzutreten, die nicht ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entsprechen. Auch Schulen, die trans Menschen Zugang zu Umkleideräumen gewähren, die nicht mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmen, könnten sanktioniert werden.

Gegner des Dekrets argumentieren, dass es bislang keine fundierten Belege dafür gibt, dass trans Athletinnen den Frauensport im großen Stil dominieren. Sie verweisen zudem darauf, dass Sportorganisationen bereits differenzierte Regelungen entwickelt haben, die wissenschaftliche Faktoren wie etwa den Hormonspiegel berücksichtigen. Kritiker warnen zudem, dass solche Maßnahmen politische Polarisierung fördern, anstatt faire Lösungen für den Sport zu schaffen. Zudem besteht die Sorge, dass der Ausschluss von trans Jugendlichen deren psychische Gesundheit weiter gefährden könnte.

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