Nach dem 0:0 bei Parma Calcio hat die SSC Neapel die Entscheidung im Titelrennen der Serie A weiterhin in eigener Hand. Dies nach einer Saison, die Napoli-Coach Antonio Conte an seine Grenzen brachte.

Sah in der Schlussphase bei Parma Calcio noch Rot: Neapels Trainer Antonio Conte. IMAGO/MB Media Solutions
Für die SSC Neapel und Trainer Antonio Conte war ein Sieg am 37. Spieltag bei Parma Calcio Pflicht, um die Meisterschaft perfekt zu machen. Dass die Gli Azzurri trotz deutlich mehr Ballbesitz nach dem 0:0 immer noch als Tabellenführer ins letzte Spiel der Saison geht, ist einem Patzer von Verfolger Inter Mailand zu verdanken.
Da die Nerazzurri im Parallelspiel gegen Lazio Rom nicht über ein 2:2 hinauskamen, grüßt Napoli mit einem Punkt Vorsprung vor dem letzten Spieltag von der Tabellenspitze. Entsprechend hat man im Stadion Diego Armando Maradona am Sonntag (15 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Cagliari Calcio die Meisterschaft in eigener Hand - am Ende einer Spielzeit, die Trainer Conte als die "schwierigste Saison meiner Karriere" bezeichnete.
Nach dem Unentschieden ließ der 55-Jährige gegenüber DAZN durchblicken, welchem Druck er seit seiner Übernahme im Sommer 2024 ausgesetzt war. Napoli biete für den Trainer "wunderbare Leidenschaft und Enthusiasmus", doch ebenso "Anforderungen und Erwartungen", die für den Italiener "oft höher sind als die realistischen Möglichkeiten".
Diese Worte lassen insbesondere Juventus Turin aufhorchen, das laut Medienberichten Interesse an einer Rückholaktion des Italieners hat. Conte selbst bemerkte, dass er im Laufe der Spielzeit "über seine Grenzen hinausgegangen" sei. Entsprechend sei er "erschöpft", aber weiterhin bestrebt, "etwas Undenkbares und Historisches für Neapel zu erreichen", nämlich den zweiten Meistertitel innerhalb von drei Jahren.
Rot in der Nachspielzeit
Dabei müssen die Gli Azzurri am letzten Spieltag ohne ihren Trainer an der Seitenlinie antreten, nachdem Conte in der Nachspielzeit der Partie mit Parma-Coach Cristian Chivu aneinandergeriet und mit Rot auf die Tribüne geschickt wurde. "Ich habe mich über die Behinderung durch Parma geärgert", so der Neapel-Coach, der ausführte, er sei "an den englischen Fußball gewöhnt", bei dem es "nicht so viele Unterbrechungen wegen Krämpfen, Verletzungen oder vorgetäuschten Verletzungen gibt".
Mit Blick auf die mögliche Titelentscheidung macht Conte insbesondere Mut, dass Napoli am Sonntag den Heimvorteil genießt. "Ich vertraue dem Personal und den Jungs, und vor allem vertraue ich dem Publikum im Stadio Maradona."
kon