Die Schweizer Wirtschaft ist im zweiten Quartal nur um 0,1 Prozent gewachsen. Im aktuellen Vierteljahr könnten neue US-Zölle das Bruttoinlandsprodukt weiter belasten.
15. August 2025, 12:30 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, voi
Die Wirtschaft in der Schweiz ist zwischen April und Juni nahezu stagniert. Unter dem Druck der hohen US-Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Waren legte die exportorientierte Wirtschaft der Schweiz gerade einmal um 0,1 Prozent zu, wie das Wirtschaftsministerium in Bern mitteilte. Zum Vergleich: Zwischen Januar und März stieg das Bruttoinlandsprodukt des Nachbarlandes noch um 0,8 Prozent.
"Das Wachstum in der Schweiz hat sich im zweiten Quartal deutlich verlangsamt, da die Vorzieheffekte bei den Zöllen nachgelassen haben", sagte der Ökonom Adrian Prettejohn vom Marktforschungsunternehmen Capital Economics. "Wir vermuten, dass die Verlangsamung in der pharmazeutischen Industrie am stärksten war, nachdem die Unternehmen im ersten Quartal hastig Waren in die USA exportiert hatten."
Eine Trendwende ist beim Wirtschaftswachstum nicht zu sehen, da die Schweizer Wirtschaft durch neue Zollankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump zusätzlich unter Druck steht: Seit dem 1. August gelten für alle Waren, die aus der Schweiz in die USA exportiert werden, Zölle in Höhe von 39 Prozent – mehr als das Doppelte der Zölle auf Waren aus der EU. Die Schweizer Regierung hofft noch, einen niedrigeren Zollsatz aushandeln zu können.