Wer Franz Schubert liebt, fährt zur Schubertiade nach Hohenems. Und trifft dort auf wilde Hühner, junge Musiker und einen unermüdlichen Chef.
Aus der ZEIT Nr. 19/2025 Aktualisiert am 14. Juni 2025, 21:11 Uhr
Wer ins vorarlbergische Hohenems reist, am Fuß des Bregenzerwalds gelegen, im Dreiländereck unweit des Bodensees, könnte in seinem Großstädterinnenhirn glatt glauben, hier sei die Zeit stehen geblieben. Fachwerkhäuser, ein Schloss, sprudelnde Brunnen, duftende Gärten. Fridas Bioladen im Ortskern wirbt mit Pippi Langstrumpf ("Sei wild und frech und wunderbar") und existiert einträchtig neben dem Kebap & Pizza Haus ein paar Schritte weiter. Und wie um die Idylle noch zu bekräftigen, wird in der Pfarrkirche St. Karl Borromäus an diesem Sonntag Erstkommunion gefeiert. Mädchen in weißen Kleidchen rennen umher, Buben in kleinen weißen Kutten, Mütter balancieren in hochhackigen Schuhen übers Kopfsteinpflaster, Väter zupfen an ihren Krawatten. Alles im blitzblanken Sonnenschein.