Auktionsergebnisse aus München

vor 11 Stunden 1

Keith Harings knallgrüner Hip-Hop-Tänzer sorgte bei Ketterers „Evening Sale“ moderner und zeitgenössischer Kunst in München für einen gut gelaunten Start, als er weit über die Taxe von 80.000 bis 100.000 Euro sprang und bei 170.000 Euro netto landete. Im weiteren Verlauf der Auktion übertrafen viele Werke im fünfstelligen Schätzbereich die Erwartungen; erst bei den Millionenwerken rahmte manche Taxmarge den Hammerpreis.

 Claes Oldenburgs „Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III“ blieb unverkauft.Keiner biss an: Claes Oldenburgs „Leaning Fork with Meatball & Spaghetti III“ blieb unverkauft.Ketterer

Das gilt auch für Edvard Munchs „Rotes Haus“ (Taxe 1,2 bis 1,8 Millionen Euro), das der Norweger 1926 in Ekely malte. Als erstes Werk des Künstlers auf einer deutschen Auktion wurde das Toplos des Abends bei 1,65 Millionen Euro einem New Yorker Sammler zugeschlagen und damit zum teuersten Los der Sommersaison hiesiger Versteigerer. Mit Aufgeld addiert sich der Preis auf 2,04 Millionen Euro.

Morris Louis’ Komposition „Addition VII“ (800.000/1,2 Millionen) reist mit Zuschlag bei 900.000 Euro ebenfalls nach Amerika. Immer wieder schalteten sich internationale Interessenten zu und holten etwa Jean Dubuffets „Lampe et Balance“ (500.000/700.000) für 550.000 Euro nach Paris oder Sigmar Polkes „Kallablüten“ (400.000/600.000) für 440.000 Euro nach Italien.

Über das hoch gesteckte Ziel hinaus schoss Lyonel Feiningers „Auf der Brücke“. Das Bild von zwei Personen auf der Steinbrücke in Oberweimar, einem zentralen Motiv Feiningers, spielte eine Million Euro ein, 200.000 Euro über der Obertaxe. Ähnliches gelang Pablo Picassos Zeichnung „Le sculpteur et son modèle“ (800.000/1,2 Millionen), die dem erfolgreichen Bieter 1,35 Millionen wert war.

Richter im Nachverkauf

Ein anderes Spitzenlos fiel dagegen durch: Alexej von Jawlenskys Gemälde „Kopf in Bronzefarben – Bildnis Sacharoff“ von 1913, das 1,5 bis 2,5 Millionen Euro einbringen sollte, fand keinen Abnehmer. Von 56 Losen der Abendveranstaltung gingen 14 zurück, darunter Werke von Max Liebermann und Katharina Grosse. Auch bei Claes Oldenburgs Plastik einer überdimensionalen Gabel mit „Meatball and Spaghetti“ biss niemand an. Ein „Abstraktes Bild“ Gerhard Richters von 1989 (1,5/2,5 Millionen) behielt noch Oberwasser, als es jemand für 1,45 Millionen aus dem Nachverkauf fischte. Dank der Millionenergebnisse kann sich Ketterer weiterhin „Deutschlands Nr. 1“ unter den Auktionshäusern nennen.

 Gerhard Richters „Abstraktes Bild“ von 1989Für 1,45 Millionen Euro im Nachverkauf vermittelt: Gerhard Richters „Abstraktes Bild“ von 1989Ketterer Kunst / VG Bildkunst, Bonn 2025

Begehrenswertes bot die Offerte zur Klassischen Moderne mit Karl Schmidt-Rottluffs „Scheune“ (300.000/400.000) aus der Sammlung von Else und Berthold Beitz. Das Bild reüssierte bei 440.000 Euro. Max Pechsteins „Märzenschnee: Der Bahndamm“ bestätigte mit 200.000 Euro seine Untertaxe. Im Angebot der Gegenwartskunst kletterte eine seltene großformatige Malerei auf Kupfer von Günther Förg mit einem Anstieg von 180.000 Euro auf 340.000 Euro.

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