Schon über die Hälfte gesammelt: Zieht der VfB Lübeck den Kopf aus der Insolvenz-Schlinge?

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Doch kein Tag der Entscheidung für den VfB Lübeck? Fest steht: Sollte der Drittliga-Absteiger die Liquiditätslücke von rund einer Million Euro nicht schließen können, geht es in die Insolvenz. Eine beachtliche Summe ist schon zusammengekommen. Die vom Verein selbst gesetzte Frist hat sich nun verlängert.

Der VfB Lübeck könnte die Insolvenz dank einer Vielzahl an Spenden möglicherweise doch noch umschiffen.

Der VfB Lübeck könnte die Insolvenz dank einer Vielzahl an Spenden möglicherweise doch noch umschiffen. IMAGO/Lobeca

Turbulente Tage an der Lohmühle. Am Dienstagabend ging der VfB Lübeck mit der Schocknachricht an die Öffentlichkeit, dass eine Finanzanalyse ergeben habe, dass rund eine Million Euro in den Kassen fehlen würde. Der Drittliga-Absteiger sah sich mit der Mammutaufgabe konfrontiert, binnen 48 Stunden eine siebenstellige Summe aufzutreiben, ansonsten müsse man am 28. November Insolvenz anmelden.

Am Donnerstagmorgen, am vermeintlichen Tag der Entscheidung, ist zumindest zu sagen: Es gibt ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Wie der Klub mitteilte, sei schon über die Hälfte der Zielsumme gesammelt. Aus einem Social-Media-Post geht hervor, dass 607.000 Euro gespendet wurden. Mit einer Restsumme von 400.000 Euro fehlt jedoch nach wie vor ein gewaltiger Brocken, der so manchen Jahres-Etat der Regionalliga-Konkurrenz übertrifft. Und: Die Uhr tickt.

Frist verschoben - Sponsorenversammlung soll weitere Drittmittel bringen

Da der VfB den Spielbetrieb mit allen damit verbundenen Kosten (Gehälter, Spieltagskosten etc.) nicht hätte aufrechterhalten können, hatte sich der Regionalligist die ursprüngliche Frist bis Donnerstag 23.59 Uhr selbst gesetzt, um eine mögliche Insolvenzverschleppung zu vermeiden, für die letztlich der Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Gudel haften müsste. Die Kosten von rund 500.000 Euro, die für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs bis Februar notwendig sind, sind nun aber alle gedeckt, so konnte, wie der kicker erfuhrt, auch die Frist verschoben werden. Damit ist zumindest für heute der Kopf aus der Schlinge gezogen. Die restlichen 500.000 Euro, die für den Rest der Saison fehlen, sind aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Aber auch hier ist die Lage nicht mehr so bedrohlich, wie es noch vor ein paar Tagen klang. Am Donnerstagabend soll eine Sponsorenveranstaltung stattfinden. Am Mittwoch wurden bei einer solchen bereits 107.000 Euro gesammelt. Bemerkenswert ist, dass es weniger einzelne Großspenden waren, sondern viele kleine Spenden, die zu dieser beachtlichen Summe von über 600.000 Euro geführt haben. Es scheint also in der Fußballwelt viele Sympathisanten zu geben, denen das Schicksal des VfB am Herzen liegt.

Was passiert mit dem Geld, wenn das Ziel verfehlt wird?

Eine Frage steht trotz der hoffnungsvollen Stimmung dennoch im Raum: Was passiert mit dem bereits gesammelten Geld, sollte Lübeck am Ende sein Ziel verfehlen und doch in die Insolvenz müssen? "Dieser Beitrag soll ausschließlich zur Rettung des Vereins verwendet werden. Die Rettung des Vereins kann durch ein Abwenden/Vermeiden der Insolvenzantragspflicht erreicht werden", erklären die Vereinsvertreter in einem weiteren Social-Media-Post. "Sollte es dennoch zum Insolvenzantrag kommen, steht dieser Betrag als Drittmittel zur Aufhebung der Insolvenz zur Verfügung."

luk

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