Sabotage-Verdacht in der Ostsee: Finnland klagt Crewmitglieder der »Eagle S« an

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Drei Besatzungsmitglieder des Tankers »Eagle S« werden in Finnland wegen des Verdachtes angeklagt, Ende 2024 mehrere Unterseekabel in der Ostsee beschädigt zu haben. Das teilte die finnische Staatsanwaltschaft mit.

Demnach wurde gegen den Kapitän, den ersten sowie den zweiten Offizier der »Eagle S« Anklage erhoben, wegen schwerer Sachbeschädigung und schwerer Störung von Kommunikationsanlagen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestreiten die Angeklagten die Vorwürfe.

Allein durch die Reparaturkosten sei den Betreibern der Kabel ein Sachschaden in Höhe von mindestens 60 Millionen Euro entstanden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Beschädigung der Kabel habe eine »ernsthafte Gefahr für die Energieversorgung und die Kommunikation in Finnland dargestellt«, auch wenn die Versorgung dank alternativer Verbindungen aufrechterhalten worden sei.

Am ersten Weihnachtsfeiertag 2024 waren Schäden an dem zwischen Finnland und Estland verlaufenden unterseeischen Stromkabel Estlink 2 und mehreren Kommunikationskabeln aufgetreten. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass die Crew der »Eagle S« die Schäden vorsätzlich verursacht hat, indem sie den Anker am Meeresgrund hinter dem Tanker herzogen. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine kilometerlange Schleifspur sowie der Anker des Schiffes am Meeresboden entdeckt.

Die »Eagle S«, die unter der Flagge der Cookinseln fährt, gehört nach Einschätzung der EU zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen zu umgehen, die dem Land infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine auferlegt wurden.

Im vergangenen Jahr waren mehrere Kabel in der Ostsee beschädigt worden. Sabotageaktionen, die sich gegen Energie- und Kommunikationsinfrastrukturen richten, sind laut Experten und Politikern Teil eines hybriden Krieges, den Moskau gegen die westlichen Länder führt.

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