Der am Donnerstag im saarländischen Völklingen getötete Polizist ist von sechs Schüssen getroffen worden, nach Angaben der Staatsanwaltschaft Saarbrücken trafen die Kugeln unter anderem Kopf und am Rumpf. Inzwischen liegt der Obduktionsbericht vor. Als Todesursache stellten die Rechtsmediziner starken Blutverlust fest. Das vollständige Gutachten steht noch aus.
Ob er bei der Tat unter Einfluss von Drogen oder Alkohol stand oder ob er unter einer psychischen Erkrankung leidet, sei unklar. Die mutmaßliche Tatwaffe des Raubüberfalls, ein Besteckmesser, sei beschlagnahmt worden.
Den Ermittlungen zufolge soll der 18-Jährige am Donnerstag mit einem Messer eine Tankstelle in Völklingen überfallen und einen niedrigen dreistelligen Betrag erbeutet haben. Anschließend sei er von drei Polizisten gestellt worden. Bei dem Versuch eines Polizisten, den 18-Jährigen festzuhalten, sei es zu einem Handgemenge gekommen. Wie es ihm gelungen sei, die Dienstwaffe eines Polizisten an sich zu nehmen, sei weiter unklar. Er soll auf den später getöteten Polizisten und einen Kommissaranwärter geschossen haben. Letzterer sei an der Schutzweste getroffen worden.
Daraufhin habe sich mit Unterstützung weiterer Polizisten ein Schusswechsel ergeben. Dabei sei der 18-Jährige von zwei Schüssen getroffen worden. Er sei schließlich festgenommen worden. Gegen den Tatverdächtigen wurde am Freitag Haftbefehl wegen des Verdachts des Mordes, des zweifachen versuchten Mordes und besonders schweren Raubes erlassen.
Unterdessen rief die Landespolizeidirektion Saarland am Dienstag zu einer landesweiten Schweigeminute am Mittwochmorgen um 9 Uhr auf. »Unser Land trauert und viele wollen ein Zeichen der Anteilnahme mit der Familie setzen«, erklärte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). Mit der Schweigeminute solle ein Zeichen der Solidarität mit der Familie des Getöteten und der Polizei gesetzt werden, ergänzte Landesinnenminister Reinhold Jost (SPD).