Ryanair streicht weitere Flugverbindungen nach Deutschland

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Erst der angekündigte Teilrückzug vom Hauptstadtflughafen BER, nun will die Billigfluggesellschaft Ryanair ihr Angebot auch in Hamburg und an anderen Standorten in Deutschland ab Sommer 2025 deutlich reduzieren oder sogar komplett streichen. Ryanair-Chef Eddie Wilson begründete den Schritt mit den hohen Standortkosten für die Luftfahrt in Deutschland. »Ryanair wird den gesamten Betrieb in Dortmund, Dresden und Leipzig einstellen und das Flugangebot in Hamburg um 60 Prozent reduzieren, was zu einem Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen führt«, sagte Wilson in Hamburg. Das deutsche Flugangebot werde damit um weitere zwölf Prozent verringert, 22 Strecken fielen weg.

»Deutschland hat erst 82 Prozent seines Verkehrsaufkommens von vor Covid wieder erreicht, was es zum bei Weitem am schlechtesten abschneidenden Luftverkehrsmarkt in Europa macht«, erklärte Wilson. »Aufgrund dieser hohen staatlichen Steuern und Gebühren – den höchsten in Europa – sowie dem Hochpreis-Monopol von Lufthansa zahlen deutsche Bürger und Besucher nun die höchsten Flugpreise in Europa.« Anders als in Deutschland wachse Ryanair in Schweden, Italien, Ungarn sowie Polen und habe dort die Kapazitäten ausgebaut. Grund seien die »pragmatischen und zukunftsorientierten Entscheidungen der Regierungen zur Senkung der Zugangskosten«.

Ryanair hatte bereits Ende August angekündigt ein Fünftel seines Flugangebots in Berlin wegen hoher Standortkosten zu streichen. Deshalb werde die Zahl der am BER-Airport stationierten Ryanair-Flugzeuge von neun auf sieben reduziert.

Deutschland hinkt wegen der vergleichsweise hohen Luftverkehrskosten anderen Ländern bei der Erholung nach der Coronakrise weit hinterher. Denn auch andere Fluglinien wie Easyjet haben ihr Programm ausgedünnt.

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