Russland hat die Ukraine in der Nacht zum Dienstag nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mit 188 Drohnen attackiert. Über Nacht sei »eine Rekordzahl« von iranischen Kampfdrohnen vom Typ Shahed und nicht identifizierten Drohnen sowie vier ballistische Raketen vom Typ Iskander-M abgefeuert worden, hieß es in einer Erklärung. Dabei wurden demnach Gebäude und »kritische Infrastruktur« in mehreren Regionen getroffen. Auch Privat- und Mehrfamilienhäuser seien beschädigt worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Die ukrainische Luftwaffe gab an, 76 russische Drohnen in 17 Regionen des Landes abgeschossen zu haben. Weitere 95 Drohnen seien entweder vom Radar verschwunden oder durch elektronische Störsender aus der Luft geholt worden.
Allein in der Hauptstadt Kyjiw dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an. Bei den Angriffen wurde den Angaben zufolge erneut die Stromversorgung der Ukraine getroffen. Im westukrainischen Ternopil sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur durch Drohnenangriffe beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Nehoda, bei Telegram. In Ternopil und anderen Orten gebe es derzeit keine stabile Stromversorgung.
Russische Justiz geht gegen französische Journalistin vor
Unterdessen ordnete ein russisches Gericht in deren Abwesenheit die Verhaftung einer französischen Journalistin an, die aus der teilweise von der Ukraine besetzten Region Kursk berichtet hatte. Catherine Norris Trent, Reporterin des TV-Senders France24, sei illegal eingereist, berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Behörden in Kursk. Moskau hat mehrere Strafverfahren gegen Journalisten eingeleitet, die aus der Region berichteten.