Russland-Ukraine-Krieg: Mehrere Tote bei russischen Angriffen auf Kyjiw

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Wenige Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump sind bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und die Großstadt Krywyj Rih mehrere Menschen getötet worden. In beiden Städten gab es durch den Beschuss nach ukrainischen Angaben jeweils mindestens vier Tote. Aus Russland wurden derweil ukrainische Drohnenangriffe gemeldet, die zwei Treibstofflager in Brand gesetzt haben sollen. Militärexperten zufolge versuchen sowohl Russland als auch die Ukraine, mit gegenseitigen Angriffen ihre Ausgangsposition für mögliche Friedensverhandlungen nach Trumps Amtsübernahme zu verbessern.

Anders als bei früheren Attacken auf Kyjiw gab es diesmal keine Vorwarnung: Der Luftalarm wurde erst nach mehreren Explosionen ausgelöst. Ukrainischen Angaben zufolge kamen bei der Attacke auf die Drei-Millionen-Metropole ballistische Raketen zum Einsatz. Die nahe dem Stadtzentrum gelegene U-Bahn-Station Lukjaniwska musste aufgrund von Angriffsschäden geschlossen werden – sie befindet sich unmittelbar neben einer Rüstungsfabrik, die bereits mehrfach Ziel russischer Raketenattacken war.

Bilder in sozialen Netzwerken zeigten beschädigte Autos und Überschwemmungen aufgrund einer geplatzten Wasserleitung unmittelbar an der U-Bahn-Station. In manchen Vierteln fiel zumindest kurzfristig die Wasserversorgung aus. Gleich in mehreren Stadtteilen gingen Raketentrümmer nieder.

Beim Angriff auf die Industriestadt Krywyj Rih im Gebiet Dnipropetrowsk hatte es gestern neben den vier Toten auch 14 Verletzte gegeben, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft sagte. »Diese Angriffe und Verluste hätten verhindert werden können, wenn wir über die Flugabwehrsysteme verfügen würden, über die wir seit Langem mit unseren Partnern diskutieren – Systeme, die es in der Welt bereits gibt«, sagte Selenskyj.

Krywyj Rih ist die Geburtsstadt Selenskyjs. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp drei Jahren haben die Invasoren die Stadt im Süden des Landes immer wieder beschossen.

Ukrainer fürchten Kursänderung unter Trump

Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen Russlands Angriffskrieg und ist dabei auf westliche Militärhilfe angewiesen. In Kyjiw ist die Angst groß, dass Trump nach seiner Vereidigung am Montag die US-Militärhilfe drastisch zurückfahren und der Ukraine so eine Niederlage bescheren könnte. Der Republikaner hatte während des Wahlkampfs mehrfach behauptet, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden. Nach seinem Wahlsieg äußerte er sich zurückhaltender und erklärte, er hoffe, sechs Monate Zeit zur Beendigung des Kriegs zu haben.

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