Als wirtschaftsstarkes Land verfügt Nigeria über viel Einfluss in Afrika. Die Brics-Staaten nehmen es nun als Partnerland in ihr Wirtschaftsbündnis auf.
Aktualisiert am 18. Januar 2025, 12:39 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, svj
Auf ihrem Expansionskurs haben die sogenannten Brics-Staaten nun auch Nigeria als Partnerland aufgenommen. Das Land teile als bevölkerungsreichster Staat und eine der größten Volkswirtschaften Afrikas viele Interessen mit den Brics-Mitgliedern, teilte Brasilien mit, das derzeit den Vorsitz in der Gruppe führt. Nigeria spiele eine aktive Rolle bei der Zusammenarbeit von Ländern des Globalen Südens, die Brasilien während seiner Präsidentschaft wichtig sei, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Brics-Gruppe umfasst mehrere wachstumsstarke Schwellenländer. Das Bündnis wurde 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China als Gegengewicht zur G7 gegründet. 2010 kam Südafrika dazu – die Anfangsbuchstaben der fünf Ländernamen bilden die Abkürzung Brics. Die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses haben sich dazu
verpflichtet, ein alternatives Zahlungssystem einzuführen, das nicht vom
Dollar abhängig ist. Die Mitgliedsstaaten treffen sich jedes Jahr zu einem Gipfel, im vergangenen Oktober fand dieser im russischen Kasan statt.
Zuletzt vergrößerte sich die Gruppe um mehrere Länder. Im vergangenen Jahr wurden der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate aufgenommen. Anfang dieses Jahres folgte Indonesien. Zu den Partnerländern zählen Belarus, Bolivien, Kuba, Kasachstan, Malaysia, Thailand, Uganda und Usbekistan. Außerdem teilte der russische Ministerpräsident, Michail Mischustin, bei einem Besuch in Hanoi diese Woche mit, dass man Vietnam als Partnerland aufnehmen möchte.
Fast die Hälfte der Weltbevölkerung
Bereits ohne Nigeria und Indonesien umfassten die Mitgliedsstaaten 45 Prozent der Weltbevölkerung und 36 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, wie das Statistische Bundesamt angibt. Zum Vergleich: Die G7 kamen 2023 auf zehn Prozent der Weltbevölkerung und 29 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Nigeria ist mit rund 220 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas und eine der größten Volkswirtschaften des Kontinents. Zu den Haupteinnahmequellen zählen der Öl- und Gassektor. Aber auch die Sektoren Landwirtschaft, Bergbau und Industrie sowie Handel, Transport und Kommunikation sind zuletzt gewachsen.