Die russischen Behörden haben mitgeteilt, einen britischen Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen zu haben. Grund sollen falsche Angaben zu seiner Persönlichkeit sein, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Interfax meldete. Der Diplomat soll demnach bei seiner Einreise falsche Angaben zu seiner Person gemacht haben. Er muss das Land binnen zwei Wochen verlassen.
Russische Nachrichtenagenturen berichten, es handle sich um einen Mitarbeiter in der politischen Abteilung der britischen Botschaft. Britische Medien wie etwa der »Guardian« berichten jedoch, es sei bislang unklar, wer genau ausreisen müsse. Die britische Botschaft und das Außenministerium in London haben noch nicht auf die Berichte reagiert.
Russland bestellte außerdem den britischen Botschafter ein, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Zakharova mit. Dem ausgewiesenen Diplomaten wirft Moskau vor, für London spioniert zu haben. Er soll »subversive Arbeit« betrieben haben, die die »Sicherheit der Russischen Föderation« gefährde, wie es in einer Mitteilung des russischen Geheimdienstes FSB hieß, aus der die Nachrichtenagentur Interfax zitierte.
Die Beziehungen zwischen London und Moskau sind seit Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 auf einem Tiefpunkt. Beide Länder wiesen bereits Botschaftsmitarbeiter des jeweils anderen Landes aus. Der gegenseitige Vorwurf der Spionage wurde dabei häufig vorgebracht. Zuletzt hat die britische Regierung der Ukraine erlaubt, mit britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern russisches Gebiet zu beschießen.