Rumänien: Innenminister Catalin Predoiu wird Interims-Regierungschef

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Schon in vierzehn Tagen könnte der Rechtspopulist George Simion bei der Präsidenten-Stichwahl triumphieren. Bereits jetzt bringt sein Erfolg im ersten Wahlgang Rumänien durcheinander. Innenminister Cătălin Predoiu, Mitglied der bürgerlichen Partei PNL, wurde von Interims-Staatschef Ilie Bolojan zum vorläufigen Ministerpräsidenten ernannt. Er folgt auf den zurückgetretenen sozialdemokratischen Premier Marcel Ciolacu.

Predoiu regiert nun mit eingeschränkten Befugnissen bis zur Bildung einer vom Parlament gebilligten neuen Regierung. Bolojan wiederum amtiert kommissarisch seit dem Rücktritt von Staatspräsident Klaus Johannis im Februar dieses Jahres. Mit Ciolacus Rücktritt ist auch die Koalition zwischen dessen Partei PSD und PNL zerbrochen. Allerdings bleiben die PSD-Minister vorerst kommissarisch im Amt.

Ciolacu hatte seinen Schritt mit dem Scheitern des Regierungskandidaten Crin Antonescu in der ersten Runde der Präsidentenwahl vom Sonntag begründet. In der entscheidenden Stichwahl am 18. Mai tritt der extrem rechte Simion gegen den liberalkonservativen, parteilosen Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan an.

Eine offene Kooperation mit den bei vielen Rumänen unbeliebten klassischen, proeuropäischen Parteien könnte Dans Chancen in der Stichwahl eher verringern, meinten Beobachter in Bukarest. Dans Aussichten gelten als äußerst schwach. In der ersten Wahlrunde am Sonntag kam Simion auf Platz eins mit 40,96 Prozent der Stimmen. Dan lag mit großem Abstand, 20,99 Prozent, auf Platz zwei.

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