Ruanda: Hunderte ruandische Flüchtlinge kehren aus Ostkongo zurück

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360 Menschen sind nach Jahrzehnten aus dem Kongo nach Ruanda zurückgekehrt. Sie waren 1994 vor dem Völkermord geflohen.

18. Mai 2025, 14:12 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa,

 Laut Behörden wurden bereits mehr als 101.000 ruandische Flüchtlinge aus dem Kongo zurückgeführt, davon 1.500 seit Anfang dieses Jahres.
Laut Behörden wurden bereits mehr als 101.000 ruandische Flüchtlinge aus dem Kongo zurückgeführt, davon 1.500 seit Anfang dieses Jahres. © Moses Sawasawa/​AP/​dpa

Hunderte ruandische Flüchtlinge sind nach mehr als drei Jahrzehnten aus dem Ostkongo in ihre Heimat zurückgekehrt. Am Samstag überquerten nach Angaben der ruandischen Behörden 360 Menschen die Grenze in Bussen, die von Ruanda bereitgestellt und vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie der Organisation Save the Children begleitet wurden.

Die meisten von ihnen lebten seit dem Völkermord von 1994 im Kongo. Die Rückkehr erfolgte im Rahmen eines Abkommens zwischen Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo und dem UNHCR.

Viele Rückkehrer sehen Ruanda zum ersten Mal

Unter den Rückkehrenden befanden sich vor allem Frauen und Kinder. Die Gruppe wurde nach ihrer Ankunft in ein Transitzentrum gebracht, wo sie erste Unterstützung und Hilfe bei der Wiedereingliederung erhalten sollten. Insgesamt sollen im Rahmen der Aktion rund 2.000 Menschen zurückkehren.

Einige von ihnen sind im Exil geboren. "Ich kehre endlich in das Land meiner Vorfahren zurück", sagte Nyirakajumba Twizere, der 1996 im Ostkongo geboren wurde. Rubavus Bürgermeister Prosper Mulindwa sagte bei einer Begrüßungszeremonie an der Grenze: "Sie sind eine wertvolle Arbeitskraft für die Entwicklung des Landes."

Laut ruandischen Behörden wurden bereits mehr als 101.000 Flüchtlinge zurückgeführt, davon 1.500 seit Anfang des Jahres. Das Rückkehrabkommen besteht seit mehr als zehn Jahren.

Instabilität im Ostkongo

Die meisten der Rückkehrer gehörten zu den Hutu, die nach dem Genozid 1994 aus Ruanda geflohen waren. Damals wurden bis zu einer Million Tutsi und gemäßigte Hutu ermordet. Viele Geflüchtete kamen im Osten des Kongo unter, wo sie bis heute leben.

Die ruandische Regierung teilten mit, dass sich auch Tausende Hutu-Milizionäre und ehemalige Soldaten in der Region aufhielten, die mit der kongolesischen Armee kooperierten. Der Osten des Kongo wird bis heute von bewaffneten Gruppen wie der von Ruanda unterstützten M23-Miliz kontrolliert. Laut UN-Angaben wurde diese Anfang des Jahres von rund 4.000 ruandischen Soldaten unterstützt.

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