Rolfes dementiert Gerüchte, Xhakas Vater heizt sie an

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Leverkusens Manager Simon Rolfes dementiert, dass Bayer sich für den Verkauf von Granit Xhaka geöffnet habe. Doch dessen Vater fordert eine Einigung zwischen den Klubs - dabei gibt es keine Anzeichen dafür, dass Verhandlungen überhaupt begonnen werden.

Granit Xhaka zu Milan? Leverkusens Manager Simon Rolfes dementiert jegliche Verhandlungen.

Granit Xhaka zu Milan? Leverkusens Manager Simon Rolfes dementiert jegliche Verhandlungen. IMAGO/Steinsiek.ch

Es ist ein Thema, das scheinbar in zwei Parallel-Universen gleichzeitig stattfindet. Der nur angedachte Wechsel von Granit Xhaka von Bayer 04 Leverkusen zur AC Mailand nimmt immer kuriosere Züge an. Am Mittwochvormittag prallten die unterschiedlichen Realitäten heftig aufeinander.

So vergeht kein Tag ohne Meldungen, vornehmlich aus Italien, die davon berichten, dass die AC Mailand mit Hochdruck an dem Transfer des noch bis 2028 an Bayer 04 gebundenen Mittelfeld-Strategen arbeitet. Es wird von einer Einigung mit der Spielerseite genauso geschrieben wie von einem Ablösepoker, bei dem Milan und Bayer, das angeblich 15 Millionen Euro fordert, fünf Millionen auseinander liegen. Das Bild von heißen Verhandlungen wird gezeichnet. Und das in hoher Frequenz.

Das Thema ruft bei Bayer nur Kopfschütteln hervor

In Leverkusen rufen derlei Berichte nur Kopfschütteln hervor. Das Thema, bei dem zwischen den Klubs bis zum Mittwochvormittag keinerlei Verhandlungen stattgefunden haben, nervt. Also reagierte Simon Rolfes am Mittwochvormittag gegenüber dem kicker auf einen Tweet von Gianluca di Marzio.

Der Transferexperte hatte am späten Dienstagabend davon geschrieben, dass sich Bayer 04 für einen Verkauf Xhakas für eine Ablöse zwischen acht und zehn Millionen Euro geöffnet habe. Was den Eindruck erweckte, der deutsche Vizemeister tue alles dafür, um Xhaka sogar für eine relativ geringe Summe loszuwerden. Zum Hintergrund: Xhaka steht bei Bayer 04 noch mit etwa zwölf Millionen Euro in den Büchern, so dass ein Verkauf für die genannte Summe bilanziell sogar einen Verlust erzeugen würde.

Es gab und gibt keine Verhandlungen mit Milan über Granit  - ebenso wenig irgendwelche Ablösevorstellungen.

Die Einordnung des Leverkusener Geschäftsführers zu dieser Nachricht beamen den Beobachter wieder in das andere der beiden so unterschiedlichen Universen. "Es gab und gibt keine Verhandlungen mit AC Mailand über Granit Xhaka - ebenso wenig irgendwelche Ablösevorstellungen unsererseits", verweist Rolfes jegliche Berichte ins Reich der Fabel, dass der Deal wie beschrieben laufen würde. Zudem betont der Manager:  "Granit ist ein sehr wichtiger Spieler für uns."

Damit schien zumindest der aktuelle Status geklärt. Doch kurz darauf nahm die Saga die nächste Wende. So hat sich jetzt erstmals die Xhaka-Seite öffentlich zu Wort gemeldet. Ragip Xhaka, Vater des Profis und selbst auf dem Markt aktiv, äußerte sich beim albanischen "Teve1" zu einem möglichen Transfer seines Sohnes.

"AC Mailand will ihn verpflichten", sagte Vater Xhaka und forderte: "Mailand und Bayer Leverkusen müssen versuchen, sich zu einigen. Ich schätze Igli Tare sehr." Tare, ehemaliger Bundesliga-Profi, ist Milans neuer Sportdirektor, der sein grundsätzliches Interesse an dem Mittelfeld-Strategen bereits vor drei Wochen bekundet hatte.

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Die Äußerungen von Xhaka senior, der aber nicht Granits Berater ist, heizen das Thema wieder an. Was gar nicht dazu passt, dass zuletzt Milans Interesse an Granit Xhaka offensichtlich abgekühlt war und die Italiener seit Tagen keine Aktivitäten unternehmen, um nach den ersten Sondierungsgesprächen mit der Spielerseite in der Causa Xhaka auch in Form von Verhandlungen konkret zu werden.

Der Transfer zu Milan wird nicht zustande kommen

Dafür, dass dies doch noch irgendwann geschehen wird, gibt es weiterhin keine verlässlichen Hinweise. Im Gegenteil deuten alle Informationen darauf hin, dass es keine Intentionen mehr gibt, diesen bislang nur angedachten Transfer weiterzuverfolgen - und folglich der Wechsel Xhakas zur AC Mailand nicht zustande kommen wird.

Stephan von Nocks

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