Richter erlässt Haftbefehl gegen Ex-Präsident Morales

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Ein bolivianischer Richter hat am Freitag einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Präsidenten Evo Morales erlassen, nachdem dieser nicht vor Gericht erschienen war. Dort ist er angeklagt, weil er eine Minderjährige sexuell missbraucht haben soll. Dem 65-jährigen Morales wird vorgeworfen, im Jahr 2016 ein Kind mit einem Mädchen im Teenageralter bekommen zu haben – die sexuelle Beziehung würde nach bolivianischem Recht als Vergewaltigung eingestuft. Das genaue Alter des Mädchens wird in den Berichten nicht genannt. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg , die sich auf bolivianische Medien bezieht, hat der Richter auch das Einfrieren von Morales' Konten angeordnet.

»Es wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen«, sagte Richter Nelson Rocabado nach einer Anhörung in der südlichen Region Tarija, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.

Morales hat die Anschuldigungen bestritten und behauptet, er sei »Opfer« eines juristischen Krieges, der von seinem ehemaligen Verbündeten und späteren politischen Rivalen, Präsident Luis Arce, geführt werde und weigerte sich, vor Gericht zu erscheinen.

Der Sozialist hat sich auf seinem Landgut in Chapare in Zentralbolivien verbarrikadiert. Dort wird er von einer großen Gruppe von Anhängern bewacht, was die Behörden daran hindert, ihn festzunehmen. In den vergangenen Tagen hätten diese die Zufahrtsstraßen in der Region mit Erd- und Steinhaufen blockiert, berichtet Bloomberg.

Vor dem Gerichtsgebäude trug am Freitag eine Gruppe von Frauen, die sich als Mütter zu erkennen gaben, Transparente mit der Aufschrift »Evo Morales ist Täter, Mädchen dürfen nicht angefasst werden«. Sie forderten, dass Gerechtigkeit geübt wird.

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