Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien klagt den ehemaligen Immobilienmilliardär René Benko an. Die Justizbehörde wirft Benko vor, bei seiner Insolvenz als Einzelunternehmer Vermögenswerte zuungunsten der Gläubiger beiseitegeschafft zu haben, wie sie mitteilte. Die Anklageschrift sei beim Landesgericht Innsbruck eingebracht worden.
Konkret wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, dass er »unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung« Angehörigen noch 300.000 Euro geschenkt habe. Der Straftatbestand lautet im österreichischen Recht betrügerische Krida. Insgesamt belaufe sich der in diesem Verfahren festgestellte Schaden auf 660.000 Euro. Der Strafrahmen betrage ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.
Gesamtschaden von 300 Millionen Euro
Benko drohen jedoch noch weitere Strafen. Die Anklage sei Teil des Verfahrenskomplexes rund um die gescheiterte Signa-Gruppe. Dort werde gegen rund ein Dutzend Beschuldigte und gegen zwei Verbände ermittelt. Der bisher ermittelte Gesamtschaden belaufe sich auf 300 Millionen Euro, so die WKStA.
Die Behörde verdächtigt den 48-Jährigen außerdem der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er soll laut Ermittlern Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen haben. Er sitzt seit Januar in Untersuchungshaft.