Redesign für Android 16 und Wear OS 6: Google frischt seine Betriebssysteme auf

vor 6 Stunden 1

Im Zuge der Android-Show 2025 hat Google das größte Design-Update für Android seit vier Jahren enthüllt. Die neue Designsprache setzt auf das 2021 eingeführte "Material You" auf, das wiederum eine Fortsetzung von Material Design von 2014 darstellte. Die aufgefrischte Designsprache ziehen mit Android 16 und Wear OS 6 zunächst in Pixel-Smartphones und -Smartwatches ein.

Der neue Ansatz ist laut Google die am umfangreichsten erforschte Designsprache des Konzerns, die die breiteste Nutzerschicht über Generationen hinweg ansprechen soll. Material 3 Expressive ist laut Konzern das Resultat von drei Jahren Arbeit, in denen 46 Studien mit mehr als 18.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen durchgeführt wurden, um ein neues Design zu erschaffen, das sowohl emotional als auch nützlich sein soll.

Material 3 Expressive hat Google zufolge den Anspruch, nicht wieder nur ein neuer Anstrich des Systems zu sein, sondern "Emotionen zu wecken, Funktionen zu vermitteln und Nutzern zu helfen, ihre Ziele zu erreichen".

Elementare Bestandteile des neuen Designs sind laut Google "die Verwendung von Farbe, Form, Größe, Bewegung und Begrenzung". Mit der Designsprache hat der Konzern relevante Kernaspekte für die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts identifiziert, "indem sie die Aufmerksamkeit auf das lenken, was auf der Benutzeroberfläche wichtig ist", heißt es.

Beispiel Gmail: Mit Material 3 Expressive baut Google die Nutzeroberfläche ein wenig um.

(Bild: Google)

Im Zuge der Studien stellte Google fest, dass die Teilnehmer bei der Verwendung von Material 3 Expressive die wichtigsten UI-Elemente "bis zu viermal schneller erkennen konnten". Als Beispiel führt das Unternehmen einen Direktvergleich zwischen der aktuellen Gmail-App und einem Konzept der Material-3-Expressive-Oberfläche an. Im aktualisierten Design der App ist etwa der Senden-Knopf größer und damit besser erkennbar.

Mit dem Update erhalten die neuen OS-Versionen aktualisierte dynamische Farbthemen, responsive Komponenten und eine neue Typografie, mit der die Geräte stärker individualisiert werden können, so der Konzern. Die visuellen Updates sollen allmählich für alle Google-Apps wie Fotos und Gmail bereitgestellt werden. Zudem bietet der Hersteller für App-Entwickler allerlei Hilfestellungen zur Anpassung ihrer Apps für Material 3 Expressive an. Wie bei Googles Material Design dürfte die Designsprache über kurz oder lang in weiteren Diensten des Unternehmens wie Chrome landen.

Ein wenig von Apples iOS inspiriert? Mit Android 16 zieht eine Hintergrundunschärfe ein.

(Bild: Google)

Optische Änderungen und eine höhere Anpassbarkeit durchziehen das gesamte System: So sollen die Schnelleinstellungen umfangreicher angepasst und die einzelnen Kacheln in verschiedenen Größen dargestellt werden. Zudem setzt Google bei den Schnelleinstellungen, Benachrichtigungen und dem App-Drawer auf einen teilweise transparenten Hintergrund, der wie Milchglas wirkt.

Android 16 bringt unter anderem neue Animationen.

(Bild: Google)

Neben den neuen optischen Akzenten führt Google Animationen ein, die "natürlicher, federnder" anmuten und "alltägliche Routinen auflockern" sollen. Wenn zum Beispiel eine Benachrichtigung ausblendet wird, reagieren die danebenliegenden Benachrichtigungen auf die Interaktion. Die neuen Animationen werden zudem durch haptisches Feedback und Sound untermalt.

Live Updates: Android 16 zeigt in Echtzeit an, wie lange eine Bestellung oder der Fahrdienst noch braucht.

(Bild: Google)

Eine weitere Android-16-Funktion,die Google schon mit der Beta 1 angekündigt hatte, sind die "Live Updates". Mit dieser können etwa Fortschrittsbenachrichtigungen von ausgewählten Liefer-, Mitfahr- und Navigations-Apps in Echtzeit im Sperrbildschirm oder in den Benachrichtigungen verfolgt werden. Sie erinnert ein wenig an Apples Live-Aktivitäten, jedoch ist das Feature auf Android funktional stärker eingeschränkt.

Wear OS 6: Google hat unter anderem die Benachrichtigungen im Material-3-Expressive-Design optimiert.

Für Wear OS 6 hat Google Material 3 Expressive an runde Bildschirme angepasst. Das Design "ist von Natur aus fließend, mit Bildlaufanimationen, die die Krümmung des Displays nachzeichnen", heißt es. Beim Scrollen sollen etwa Listen animiert werden, um so "ein Gefühl der Tiefe zu vermitteln und Informationen leichter zugänglich zu machen".

Ferner hat Google Funktionen wie die Verwendung des Pinpads (zur Eingabe der Sicherheits-PIN) und die Steuerung von Medien durch Bewegung und schnelleres Feedback aufgefrischt. Außerdem hat Google UI-Elemente für die kleinere Bildschirmgröße optimiert.

Mit Wear OS 6 kommt das von Android bekannte Colour-Theming auf Smartwatches.

(Bild: Google)

Mit Wear OS bringt Google überdies das dynamische Farbthema auf die Uhr bringt, das schon seit Jahren Teil von Android ist. Die Farben des ausgewählten Zifferblatts werden auf das gesamte System ausgeweitet.

Wear OS 6: So sieht Googles neue Wearable-Oberfläche aus

(Bild: Google)

Wear OS 6 integriert auch neue Schaltflächen, die laut Google platzsparend und leichter antippbar und an den runden Bildschirm angepasst sind. Ebenso sollen die Kacheln "platzsparender und ansprechender" sein. Sie "bieten schnellen Zugriff auf die wichtigsten Informationen oder Aktionen", wie etwa das Versenden von SMS oder das Starten eines Trainings.

Wear OS 6 hat nicht nur ein optisches Update erhalten, auch hinsichtlich des Stromverbrauchs wurde das Wearable-OS verbessert. Google verspricht mit dem Update um eine bis zu 10 Prozent längere Akkulaufzeit.

Android 16 und Wear OS 6 landen zunächst auf Pixel-Smartphones und -Watches. Google arbeitet nach eigenen Angaben mit Hardware-Partnern zusammen, um das neue Design auch auf weitere Geräte zu bringen. Eine erste Beta mit Material 3 Expressive soll in Kürze für Pixel-Smartphones bereitgestellt werden. Der finale Release von Android 16 soll noch im Laufe des zweiten Quartals erfolgen.

(afl)

Gesamten Artikel lesen