Raab in der Heldenrolle

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Die Teamkollegen und Anhänger des Hamburger SV bewiesen ein feines Gespür. Als die Fans Matheo Raab am Sonntagnachmittag nach dem 3:0 in Düsseldorf feierten, schubsten die Profis den zuletzt kritisierten Keeper aus ihrem Kreis ein Stück nach vorn.

HSV-Keeper Matheo Raab wurde von seinen Mitspielern in den Mittelpunkt gerückt

HSV-Keeper Matheo Raab wurde von seinen Mitspielern in den Mittelpunkt gerückt IMAGO/RHR-Foto

Der 25-jährige Keeper sollte sich seinen verdienten Applaus für eine großartige Leistung abholen, nachdem er in der Vorwoche gegen Paderborn (2:2) noch gepatzt hatte. Denn: Der Sieg am Rhein war nicht annähernd so klar, wie es das Ergebnis von 3:0 suggeriert. Schon vor der Pause, vor allem aber in der Düsseldorfer Drangphase nach einer Stunde, hielt der frühere Kaiserslauterer mehrfach herausragend - und den Sieg fest. "Wir hatten einen überragenden Torhüter", sagt Doppeltorschütze Robert Glatzel. Noah Katterbach, dieses Mal auf der rechten Außenbahn aufgeboten, geht noch weiter: "Ich sehe jeden Tag im Training, was für ein super Torhüter er ist. Wenn er so weitermacht, kann er Weltklasse werden."

Raab selbst ist erstmal froh, dass ihm in seiner dritten Bewährungsprobe das gelungen ist, was er zuvor verpasst hatte: Pluspunkte sammeln in Abwesenheit von Daniel Heuer Fernandes. Der Stammkeeper sollte am Sonntag nach Adduktorenzerrung eigentlich ins Tor zurückkehren, musste dann aber doch ein drittes Mal passen.

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Klar ist: Nach der Länderspielpause gegen Magdeburg soll der 31-Jährige wieder spielen, Raab aber hat seine Qualitäten mehr als nur angedeutet und genießt beim Trainer ohnehin einen hohen Stellenwert. "Ich fand auch seine Spiele davor gut", sagt Steffen Baumgart, "er hat eigentlich nur einen Fehler gemacht, den alle gesehen haben. Aber mich freut, dass er bei sich bleibt. Er hat eine überragende Leistung gezeigt, die war ausschlaggebend für den Sieg."

Raab: "Was ich beeinflussen kann, ist, Vollgas zu geben"

Dass diese "überragende Leistung" allein noch nicht ausschlaggebend für einen Stammplatz sein wird, weiß Raab. "Ich habe das Gefühl, dass unser Trainer mir nicht nur in der letzten Woche, sondern auch davor den Rücken gestärkt hat. Alle anderen Dinge kann ich nicht beeinflussen. Was ich beeinflussen kann, ist, Vollgas zu geben. Im Training und auch im Spiel, wenn ich spiele." Genau dies ist ihm in Düsseldorf höchst eindrucksvoll gelungen.

Sebastian Wolff

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