Putin schließt Gulagmuseum in Moskau endgültig

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In Moskau ist das staatliche Museum der Geschichte des Gulag, das im vergangenen November geschlossen wurde, angeblich wegen Brandschutzmängeln, dem Moskauer Stadtmuseum zugeschlagen worden. Seine neue Chefin ist nun dessen Direktorin Anna Trapkowa, die in ihrem Haus 2022 ein mobiles Einberufungsbüro eröffnet hatte.

Zugleich wurde bekannt, dass der vorige Direktor des Gulag-Museums, Roman Romanow, entlassen wurde, weil er sich Ende vergangenen Jahres geweigert hatte, in einer von seinem Haus erarbeiteten Sonderschau über das Leben Moskaus unter der Sowjetmacht den Teil über die politischen Repressionen zu entfernen, wie es Beamte des Kulturministeriums von ihm gefordert hatten.

Verschwundene Passagen

Nach dem Verbot der nichtstaatlichen Institutionen Memorial und Sa­charow-Zentrum wurde damit das letzte Museum liquidiert, das sich dem politischen Terror widmete. Das entspricht der im vergangenen Herbst umformulierten Konzeption der Erinnerung an die Opfer staatlicher Repression.

Aus dem Text verschwanden Passagen, die an die Verfolgung von Millionen erinnerten. Stattdessen ist in dem Dokument nun von Russlands nationalen Interessen zu diesem Zeitpunkt, seiner Verteidigungsfähigkeit und dem Schutz der Gesellschaft vor „destruktiver informativ-psychologischer Einwirkung“ sowie Festigung traditioneller Werte die Rede.

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